Tödliche Raserfahrt in Nürnberg: 23-jähriger Fahrer muss ins Gefängnis!

Nürnberg - Weil er nach seiner Raserei durch die Nürnberger Innenstadt einen 31-Jährigen auf dem Fußweg erfasste und dadurch tötete, muss ein 23-Jähriger für drei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis.

Mit mindestens 100 Kilometern pro Stunde raste ein 23-Jähriger im Juli durch die Innenstadt und tötete einen Fußgänger.
Mit mindestens 100 Kilometern pro Stunde raste ein 23-Jähriger im Juli durch die Innenstadt und tötete einen Fußgänger.  © vifogra/Friedrich

Das Amtsgericht Nürnberg verurteilte den Angeklagten am Freitag.

Mit seinem schwarzen Audi war der Mann in der Nacht von Samstag auf Sonntag (24. Juli) gegen 1 Uhr morgens durch Nürnberg gerast.

Er soll an einer Ampel durch einen anderen Autofahrer angespornt worden sein.

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Mit mindestens 100 Stundenkilometern raste er laut einem Sachverständigen durch die Steinbühler Straße in Richtung Frauentorgraben. Kurz nach der Einmündung zur Camerariusstraße verlor der 23-Jährige die Kontrolle über sein Auto und raste auf den Bürgersteig.

Dort erfasste sein Audi den 31 Jahre alten Fußgänger, der noch am Unfallort seinen Verletzungen erlag. Ein weiterer Passant habe laut Anklage noch zur Seite springen können. Von der Tat lagen dem Gericht auch Videoaufnahmen vor.

Beide Autos flüchteten nach der Kollision in Fahrtrichtung Frauentorgraben. Die Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte leitete sofort - allerdings erfolglos - eine Fahndung nach dem Mann ein. Der Todesfahrer stellte sich schließlich selbst der Polizei.

Gesetzgeber hatte das Gesetz im Herbst 2017 verschärft

Auf einem Gehweg in Nürnberg erlag das 31 Jahre alte Opfer seinen schweren Verletzungen.
Auf einem Gehweg in Nürnberg erlag das 31 Jahre alte Opfer seinen schweren Verletzungen.  © vifogra/Friedrich

Laut dem Schöffengericht handelte es sich um ein sogenanntes "Alleinrennen". Angehörige des Gestorbenen traten als Nebenkläger in dem Verfahren auf.

Der 23-Jährige wurde wegen des illegalen Autorennens mit Todesfolge und der anschließenden Fahrerflucht zu der Haftstrafe verurteilt. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht.

Ebenfalls am Freitag ist in München ein 26 Jahre alter Raser zu zwei Jahren Bewährung und 400 Arbeitsstunden verurteilt worden, nachdem er mit über 300 Kilometern pro Stunde einen Unfall hatte, bei dem sein Beifahrer ums Leben kam.

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Sowohl Staatsanwaltschaft, als auch Verteidiger forderten eine Bewährungsstrafe, die Familie des Opfers, die als Nebenkläger auftrat, forderte eine Haftstrafe.

Seit Herbst 2017 hat der Gesetzgeber auf die steigende Zahl verbotener Autorennen auf öffentlichen Straßen reagiert und die Strafen verschärft. Seitdem drohen bei einer Raserei mit Todesfolge bis zu zehn Jahren Haft.

Titelfoto: vifogra/Friedrich

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