Frau getötet und in Sandhügel verscharrt: Vater rief die Polizei

Von Anne Baum

Berlin - Nach einem tödlichen Angriff auf eine 37-jährige Frau steht ihr langjähriger Lebensgefährte vor dem Berliner Landgericht.

Die Polizei fand die tote Frau (†37) erst Tage später. (Symbolbild)
Die Polizei fand die tote Frau (†37) erst Tage später. (Symbolbild)  © Bodo Schackow/

Der 33-Jährige soll mit einem Metallrohr auf seine Partnerin eingeschlagen und die Leiche in einem Sandhaufen auf dem Gelände eines alten Güterbahnhofs in Berlin-Köpenick verscharrt haben. Die Anklage lautet auf Totschlag.

Die beiden Verteidiger erklärten zu Prozessbeginn, ihr Mandant mache "im Moment von seinem Schweigerecht Gebrauch".

Der Angeklagte und die 37-Jährige, die im September 2023 aus Rumänien nach Deutschland kamen, lebten laut Ermittlungen zuletzt in einer Baracke auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs im Südosten der Hauptstadt.

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Mehrmals habe der 33-Jährige mit einem Metallrohr gegen Kopf und Körper der Frau geschlagen, heißt es in der Anklage. Die Frau sei in dem Verschlag gestorben. Der Mann soll ihre Leiche zu einem Sandhügel auf dem Gelände gebracht und dort vergraben haben.

Angeklagter in Rumänien festgenommen

Der 33-Jährige muss sich vor Gericht verantworten und schweigt.
Der 33-Jährige muss sich vor Gericht verantworten und schweigt.  © Jens Kalaene/dpa

Der 33-Jährige hatte einen Tag später Deutschland verlassen. Der Leichnam der Frau, mit der er rund zwölf Jahre liiert gewesen sein soll, wurde erst neun Tage nach der Tat gefunden. Kurz darauf wurde der mutmaßliche Täter in Rumänien festgenommen.

Zuvor sei sein Vater, dem er von dem mutmaßlichen Verbrechen berichtet habe, zur dortigen Polizei gegangen. Der 33-Jährige wurde Anfang November nach Deutschland ausgeliefert und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Die Verteidiger regten sogenannte Verständigungsgespräche der Prozessbeteiligten an. Aus ihrer Sicht sei im Fall eines Schuldspruchs von einer verminderten Schuldfähigkeit ihres Mandanten auszugehen.

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Am nächsten Prozesstag am 26. Juni könnte sich entscheiden, ob es zu einer Verständigung kommt. Neun weitere Verhandlungstage bis zum 11. August sind bislang terminiert.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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