27-Jähriger in Aue brutal getötet: Lange Haftstrafen für Täter

Chemnitz/Aue - Im Prozess zur brutalen Attacke an einem homosexuellen 27-Jährigen in Aue sind die drei Täter wegen Totschlags zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Jens H (v.l.), Stephan H. und Terenc H. auf der Anklagebank.
Jens H (v.l.), Stephan H. und Terenc H. auf der Anklagebank.  © Harry Härtel/Haertelpress

Die Schwurgerichtskammer am Landgericht Chemnitz verhängte am Freitag gegen den 27 Jahre alten Haupttäter, Terenc H., eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren.

Die beiden 22 Jahre alten Mittäter Jens H. und Stephan H. wurden zu jeweils 11 Jahren Haft verurteilt. Überdies ordnete die Kammer für beide vor Haftantritt eine Entziehungstherapie im Maßregelvollzug für zunächst zwei Jahre und fünf Monate an.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die drei Deutschen am 17. April 2018 in Aue den 27-Jährigen auf brutale Weise getötet haben. Mit dem Urteil folgte das Schwurgericht den Anträgen der Staatsanwaltschaft nur zum Teil. Der Anklagevertreter hatte für den Haupttäter eine Verurteilung wegen Mordes zu lebenslanger Haft beantragt. Für die beiden 22-Jährigen plädierte er auf Haftstrafen wegen Totschlags.

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Weil das Opfer homosexuell war und einer der Angeklagten eine rechte Gesinnung haben soll, wird die Tat in der Statistik als rechte Straftat geführt. Der Staatsanwalt, der psychiatrische Gutachter und letztlich auch die Kammer sahen das anders. Sie machten kein rechtes Motiv für die Tat aus.

Für einen der 22-Jährigen ist das Urteil bereits rechtskräftig. Er nahm die Strafe noch im Gerichtssaal an. Die anderen Täter sowie die Staatsanwaltschaft prüfen Rechtsmittel.

Ein Handy-Foto, das der mutmaßliche Killer geschossen hat - und das fassungslos macht: Christopher W. liegt tot in der Grube.
Ein Handy-Foto, das der mutmaßliche Killer geschossen hat - und das fassungslos macht: Christopher W. liegt tot in der Grube.  © privat

Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress

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