Illegales Kaßberg-Bordell: Chefin steht vor Gericht
Chemnitz - In einem illegalen Freudenhaus auf dem Kaßberg war sie zuerst selbst Liebesdame - danach regelte sie die Logistik: Xiaoxue R. (59) muss sich seit Dienstag vor dem Chemnitzer Landgericht verantworten, weil sie illegal Prostituierte nach Deutschland geschleust haben soll und selbst keine Aufenthaltsgenehmigung hatte.
In Chemnitz gibt es laut Stadt 20 bis 26 zugelassene Wohnungen, in denen sich Frauen und Männer prostituieren. Internet-Foren priesen für Freier auch eine einschlägige Adresse in der Franz-Mehring-Straße an.
Eine Vielzahl von asiatischen Damen waren dort als Sex-Arbeiterinnen aktiv - bis zu drei Frauen am Tag. Brisant: Das "Studio" war illegal.
Bei einer Razzia am 26. März wurde das Bordell stillgelegt, Xiaoxue R. kam in U-Haft. Die Chinesin besaß keinen Aufenthaltstitel und reiste vielfach unerlaubt nach Deutschland ein.
"Die Angeklagte meldete weder sich noch die bei ihr beschäftigten chinesischen Prostituierten bei dem Einwohnermeldeamt oder den Sozialversicherungsträgern an", so Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein (65).
1,2 Millionen Euro durch Sex-Arbeiterinnen erwirtschaftet
Insgesamt 31 illegale Prostituierte sollen bei der Angeklagten im Zeitraum von 2022 bis 2025 tätig gewesen sein. Um den Betrieb am Laufen zu halten, soll Xiaoxue unter anderem Anzeigen im Internet geschaltet und Kondome gekauft haben.
Bevor das Bordell dichtgemacht wurde, sollen die Sex-Arbeiterinnen 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet haben.
Die Angeklagte hatte am Dienstag mehrere Weinkrämpfe und wollte sich nicht zu den Anklagepunkten äußern.
Am 26. September wird die Verhandlung fortgesetzt.
Titelfoto: Haertelpress
