Chemnitz - Sie galten als Sachsens schlimmste Eltern: Andreas S. (46) vergewaltigte vielfach die kleine Tochter seiner damaligen Partnerin - Heike H. (52) filmte die Gräueltaten. Im Knast verfasste Andreas einen sechsseitigen Brief, in dem er schlimmste Missbrauchsfantasien an seinem Opfer zu Papier brachte. Am Donnerstag lief der Berufungsprozess.
Andreas wurde im November 2018 vom Landgericht Leipzig zu neuneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, seitdem sitzt er in der JVA Waldheim.
Im Januar 2023 fand ein Schließer im Haftraum einen Brief, in dem Andreas darstellt, wie er von einem dreijährigen Mädchen "verführt" wird und anschließend eine Vielzahl sexueller Handlungen an der Kleinen begeht.
Dies sei Verbreitung pornografischer Inhalte, sagt die Staatsanwaltschaft.
Andreas sieht das anders: "Ich hatte den Brief aus Frust geschrieben, weil keiner mir geglaubt hat, dass ich darüber reden wollte", sagte der gebürtige Bayer am Donnerstag vor dem Chemnitzer Landgericht.
Es fiel ihm schwer, in der Gruppentherapie innerhalb der JVA darüber zu reden.
Das Amtsgericht verwarnte den Kinderschänder im vergangenen September nur. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Mit Erfolg: Andreas S. wurde am Donnerstag von Richter Stefan Buck (57) zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Er bleibt noch bis August 2027 in Haft.