Schwester gestorben: Mann baut tödlichen Unfall auf A72 und steht nun vor Gericht

Chemnitz - Mariusz Z. (48) baute im Juli 2023 mit seinem BMW auf der A 72 im Chemnitzer Ortsteil Rottluff einen folgenschweren Unfall, bei dem eine Mitfahrerin (49) starb. Am Amtsgericht musste am Donnerstag die Schuldfrage geklärt werden. Denn: Laut Anklage war der Pole völlig übermüdet.

Todesfahrer Mariusz Z. (48) musste sich am Chemnitzer Amtsgericht unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
Todesfahrer Mariusz Z. (48) musste sich am Chemnitzer Amtsgericht unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten.  © Harry Härtel/Haertelpress

Mariusz Z. und seine drei Mitfahrer waren in der Nähe des polnischen Lublin für einen Trip in die Schweiz aufgebrochen.

Nach 870 Kilometern kam es dann am 2. Juli gegen 5.30 Uhr zu dem Unfall, bei dem der Wagen an eine Lärmschutzwand knallte sowie mehrere Bäume streifte. Zuletzt überschlug sich das Auto. Der Sachschaden betrug circa 80.000 Euro.

Tragischer geht es nicht: Durch den Unfall kam nicht nur die Schwester des Angeklagten ums Leben. Bei Wanda S. handelte es sich auch um die Ehefrau des anderen Mitfahrers (50).

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Zudem fuhr eine 14-Jährige in dem Auto mit. Sowohl Fahrer als auch der Schwager des Angeklagten und der Teenager erlitten bei dem Unfall schwere Verletzungen.

Schwager: "Er hat die größte Strafe bekommen: den Tod seiner Schwester."

Das Autowrack wurde noch an der Unfallstelle abtransportiert.
Das Autowrack wurde noch an der Unfallstelle abtransportiert.  © Harry Härtel/Haertelpress

Der unter anderem wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Z. gab zu, dass er am Steuer gesessen habe: "Ich möchte mich bei meiner Familie für alles entschuldigen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte - ich würde es tun." Er konnte sich jedoch nicht mehr erinnern, wie es zu dem Unfall kam.

Während die Staatsanwaltschaft ein Jahr und sechs Monate auf Bewährung forderte, wollte sich die Verteidigung auf kein Strafmaß festlegen. Z.s Schwager, der als Zeuge aussagte, bat um ein mildes Urteil: "Er hat die größte Strafe bekommen: den Tod seiner Schwester."

Letztlich sprach das Gericht den Todesfahrer frei, da eine Fahrlässigkeit durch Übermüdung nicht nachgewiesen werden konnte. Noch während des Prozesses gaben sich Mariusz Z. und sein Schwager unter Tränen die Hände.

Titelfoto: Montage: Harry Härtel/haertelpress

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