"Guten Tag, Herr Hitler!" – Pöbelnder Pole darf sieben Jahre nicht nach Sachsen

Dresden - Da war die Stadtverwaltung schneller als die Justiz. Im Landgericht sollte entschieden werden, ob Dariusz K. (48) doch hinter Gitter soll. Doch Dresden verhängte für den Polen ein Einreiseverbot. Und so ist der Gabelstapler-Fahrer in seinem Heimatland ein freier Mann.

Im Promille-Rausch tickt Dariusz K. (48) gern mal aus. Dafür darf der Pole jetzt sieben Jahre lang nicht mehr ins Land einreisen.
Im Promille-Rausch tickt Dariusz K. (48) gern mal aus. Dafür darf der Pole jetzt sieben Jahre lang nicht mehr ins Land einreisen.  © Peter Schulze

Der Reihe nach: Im Mai wurde Dariusz vom Amtsrichter in Dresden zu 1125 Euro Geldstrafe verdonnert. Denn der vorbestrafte Pole hatte sich massiv danebenbenommen.

Vor einem damals anstehenden Haftantritt trank er sich "Mut" an und tickte mit reichlich Wein und Wodka im Blut aus. Dariusz griff einer Frau im Supermarkt ans Hinterteil, beschimpfte herbeieilende Zeugen als "Scheiß Ossis!" und grüßte danach im Revier einen Polizisten mit den Worten "Guten Tag, Herr Hitler!".

Im Prozess entschuldigte er sich kleinlaut, bekam die Geldstrafe. Aber der Staatsanwalt wollte den renitenten Kleinkriminellen hinter Gittern wissen, ging in Berufung.

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Nun wäre dazu Prozess am Landgericht gewesen. Doch Dariusz kam nicht. "Er darf nicht", erklärte seine Anwältin.

Bei Rückkehr nach Sachsen droht Dariusz K. Strafe

Denn im September beschloss die Landeshauptstadt für ihn den "Verlust des Rechtes auf Einreise und Aufenthalt im Bundesgebiet" für die Dauer von sieben Jahren!

Dariusz ist also in Polen, kommt vorerst nicht nach Sachsen zurück, kann mithin hier keinen kleinkriminellen Unfug anstellen.

Der Staatsanwalt nahm die Berufung daraufhin zurück. Denn wenn Dariusz irgendwann wieder einreist, ist die Geldstrafe fällig – oder eine Ersatzfreiheitsstrafe.

Titelfoto: Peter Schulze

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