Mit Kokain gedealt und Schuldner bedroht? Angeklagter bestreitet
Dresden - Bis dieser Fall aufgeklärt ist, wird das Gericht wohl noch einige "Geschichten" hören. Omer B. (42) soll mit reichlich Kokain gehandelt und einem Schuldner mit Mord gedroht haben.
Alles in Kürze
- Omer B. soll Kokain verkauft haben
- Drohte Schuldner mit Mord
- Angeklagter bestreitet Vorwürfe
- Zeuge Ifran N. widerspricht Omer
- Gericht sieht viele Ungereimtheiten

Doch der gebürtige Albaner präsentierte im Landgericht eine gänzlich andere Version. Sein mutmaßliches Opfer übrigens auch.
Laut Anklage verkaufte Omer seinem Bekannten Ifran N. (34), seinerzeit Barbetreiber in der Dresdner Neustadt, 1,5 Kilo Kokain für 38.000 Euro.
Der Deal lief demnach über einen Mittelsmann. Im Januar 2025 forderte Omer bei seinem Landsmann das Geld plus 2000 Euro Strafgeld, weil der bisher nicht gezahlt hätte.
Doch Ifran, der behauptet haben soll, die Kohle hätte der Mittelsmann, weigerte sich zu zahlen. Prompt drohte Omer, Ifran "im Sarg an deine Eltern zurückzuschicken". Er habe aus "Blutrache schon vier Menschen umgebracht", Ifran sei der Nächste.
Er prügelte das Opfer zu Boden, fuchtelte mit einer Wikinger-Axt vor ihm herum, stellte ein Ultimatum. Doch Ifran erstattete Anzeige - beide kamen in U-Haft wegen Drogenhandels.
Omer B. sorgt für Verwirrung beim Landgericht Dresden
Omer sagte im Gericht: "Ich habe nie getötet und hatte das auch nicht vor. Ich gab ihm noch in der Heimat Geld. Das Darlehen wollte ich zurück."
Er habe Ifran geschlagen, aber es ging nie um Drogen. Ifran wiederum sagte: "Ich habe ihn erst im Januar kennengelernt, vorher kannte ich ihn gar nicht."
Das ist wohl nicht die einzige "Ungereimtheit": So gab Omar früher gegenüber dem Gericht an, in Bari (Italien) geboren zu sein. Darauf angesprochen, winkte der Angeklagte ab: "Das ist eine ganz andere Geschichte ..."
Titelfoto: Peter Schulze