Panischer BMW-Raser nach "wahnwitziger" Verfolgungsjagd durch Dresden verurteilt
Dresden - Zwei demolierte Polizeifahrzeuge, eine verletzte Seniorin (79), zahlreiche "extreme Gefahrensituationen". Das ist die Bilanz der Flucht von Heiko D. (47) vor der Polizei.
Alles in Kürze
- BMW-Raser Heiko D. verurteilt zu 22 Monaten Haft.
- Zwei Polizeifahrzeuge demoliert, Seniorin verletzt.
- Raser jagte durch Dresden-Reick ohne Kennzeichen.
- Führerschein fehlte, zahlreiche Vorstrafen vorlagen.
- Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Raser auf freiem Fuß.

Der Selbstständige ("Ich mache alles Mögliche") raste im orangen BMW M3 quer durch Dresden-Reick davon. Nun verurteilte ihn der Amtsrichter zu einer Haftstrafe!
Im Mai 2024 fiel mittags einer Streife der 510-PS-Bolide auf der Dohnaer Straße ohne Kennzeichen auf. Der BMW sollte kontrolliert werden.
Das Polizeiauto setzte sich vor den M3. In dem Moment habe seinen Mandanten "Panik erfasst", so der Anwalt von Heiko, der aufs Gas trat. Er jagte mit über 100 km/h quer durchs Viertel.
Dabei auch durch eine Straße, die gar nicht für Autos zugelassen ist. Vorbei an der Strehlener Kirche ging es weiter über Reicker Straße, Lohrmannstraße, Gasanstaltstraße und Wittenberger Straße ins dortige Wohngebiet.
Rote Ampeln, Vorfahrtsstraßen, Polizeisperre, querende Fußgänger, Gegenverkehr, 30er-Zonen, wendende Fahrzeuge, Busse, Bahnen - alles egal. Der BMW raste "ohne Rücksicht auf Verluste".
Traurige Bilanz: Seniorin nach Bus-Vollbremsung schwer verletzt - Polizeiauto geschrottet

Ein Bus musste eine Vollbremsung hinlegen, weshalb eine Seniorin darin stürzte und mit Knochenbruch ins Krankenhaus kam. Ein Polizeiwagen blieb an einem Poller hängen, ein anderer Funkwagen kollidierte mit einem Tiguan. Totalschaden.
"Wahnwitzig", nannte ein Polizist das Fahrverhalten des BMW-Fahrers, der dann noch zu Fuß floh, aber gefasst wurde.
Übrigens: Das Nummernschild war zuvor lediglich bei einer Autowäsche abgefallen. Doch Heiko, im geliehenen Auto unterwegs, besaß nie einen Führerschein, dafür zahlreiche Vorstrafen, weil er ohne Papiere fährt.
Im Prozess war er genervt und ungehalten. Als der Richter ihn zu 22 Monaten Haft verurteilte, muss er wieder "Panik" bekommen haben. "Das höre ich mir nicht an", tönte er und ging.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig; mithin der wilde Raser noch auf freiem Fuß. Vorerst.
Titelfoto: Bildmontage: Roland Halkasch, Simone Lauritz