Sie erstickte Jungen (†4) in Sack: Mutmaßliche Sektenführerin wegen Mordes verurteilt!

Frankfurt am Main/Hanau - Eine mutmaßliche Sektenführerin (76) ist wegen Mordes an einem kleinen Jungen in Hanau vor 35 Jahren verurteilt worden.

2020 wurde die heute 76-Jährige vom Hanauer Landgericht wegen Mordes verurteilt, legte aber erfolgreich Revision ein. Nun verurteilte sie das Frankfurter Landgericht erneut.
2020 wurde die heute 76-Jährige vom Hanauer Landgericht wegen Mordes verurteilt, legte aber erfolgreich Revision ein. Nun verurteilte sie das Frankfurter Landgericht erneut.  © Boris Rössler/dpa

Sie erhalte eine lebenslange Haftstrafe, sagte der Vorsitzende Richter am Mittwoch bei der Urteilsverkündung im Frankfurter Landgericht.

Der vierjährige Jan war der Sohn von Sektenmitgliedern gewesen. Der 76-Jährigen wird vorgeworfen, den Jungen an einem Augusttag 1988 in einen Sack gesteckt und sich selbst überlassen zu haben. Das Kind soll an seinem Erbrochenen erstickt sein.

Die Verurteilte sah den Jungen als eine "Reinkarnation Hitlers" und als "von den Dunklen besessen" an.

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Die Behörden gingen lange von einem Unglücksfall aus, erst im Jahr 2015 wurde wieder ermittelt.

Fünf Jahre später verurteilte das Hanauer Landgericht die Deutsche wegen Mordes.

Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch auf und verwies den Fall zum erneuten Prozess an das Landgericht in Frankfurt. Dort verhandelte seit dem vergangenen Frühjahr eine Schwurgerichtskammer gegen die heute 76-Jährige.

Titelfoto: Boris Rössler/dpa

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