15-Jährige im Stadtpark vergewaltigt: Einer der Angeklagten freigesprochen

Hamburg - Im Prozess um die gemeinschaftliche Vergewaltigung einer 15-Jährigen im Hamburger Stadtpark hat es einen Freispruch gegeben.

Im Hauptverfahren mussten sich zu Beginn elf junge Männer vor Gericht verantworten.
Im Hauptverfahren mussten sich zu Beginn elf junge Männer vor Gericht verantworten.  © Markus Scholz/dpa

Das teilte die Gerichtspressestelle am Donnerstag mit.

Demnach sei der 20-Jährige nach der Abtrennung seines Verfahrens von der Beihilfe zur Vergewaltigung und der Herstellung jugendpornografischer Inhalte freigesprochen worden.

"Eine Beteiligung des Angeklagten an diesen Taten konnte nicht nachgewiesen werden, schon die Anwesenheit des Angeklagten während des mutmaßlichen Tatgeschehens war nicht sicher feststellbar", hieß es in der Erklärung des Gerichts.

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Die Entscheidung in dem nicht öffentlichen Prozess sei auf übereinstimmenden Antrag von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung erfolgt.

Außerdem sei der 20-Jährige noch für eine anderweitige Tat freigesprochen worden, die er laut Anklage bereits vor Vollendung des 18. Lebensjahres begangenen haben sollte. Auch hier sei eine Beteiligung nicht nachweisbar gewesen.

"Stadtparkverfahren" läuft bereits seit knapp einem Jahr

In dem sogenannten "Stadtparkverfahren" müssen sich jetzt noch zehn junge Männer vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Zur Tatzeit waren sie zwischen 17 und 20 Jahren alt.

Sie sollen eine 15-Jährige in der Nacht vom 19. auf den 20. September 2020 vergewaltigt haben. Ihnen wird vorgeworfen, die Alkoholisierung des Mädchens ausgenutzt zu haben und sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten und an verschiedenen Orten an ihr vergangen zu haben.

Schon vor Prozessbeginn war es im Internet zu heftigen Debatten darüber gekommen, wie mit den Angeklagten umzugehen sei. Dabei wurde nicht nur eine sofortige Verhandlung sowie eine Veröffentlichung der Gesichter der Tatverdächtigen gefordert, es kam auch zu Todesdrohungen, gegen die die Hamburger Polizei Ermittlungsverfahren einleitete.

Für den Prozess, der bereits seit dem 10. Mai vergangenen Jahres läuft, wurden Termine bis September dieses Jahres angesetzt.

Titelfoto: Markus Scholz/dpa

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