Drogenboss aus Köln vor Gericht: Muss Deutsch-Iraker jahrelang in den Knast?

Von Christoph Driessen

Köln - Für einen mutmaßlichen Boss im Kölner Drogenkrieg könnte es vor Gericht demnächst knüppeldick kommen.

Insgesamt drei Angeklagte stehen im Zusammenhang mit dem Kölner Drogenkrieg vor Gericht.
Insgesamt drei Angeklagte stehen im Zusammenhang mit dem Kölner Drogenkrieg vor Gericht.  © Roberto Pfeil/dpa

Die Staatsanwaltschaft hat gegen den 23 Jahre alten Deutsch-Iraker nämlich Anklage erhoben - die Vorwürfe reichen von bandenmäßigem Drogenhandel über Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung bis zur Anstiftung zum Herbeiführen von Sprengstoffexplosionen.

Mit der Anklage verfolgt die Staatsanwaltschaft die Unterbringung des Mannes in der Sicherungsverwahrung.

Ebenfalls angeklagt wurde ein zweiter Angeschuldigter, der demnach die Befehle des Bosses ausführte.

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Nach Mitteilung des Landgerichts hält die Staatsanwaltschaft den Angeklagten für den Kopf der Kölner Drogenhändler-Bande, die im vergangenen Jahr zahlreiche besonders aufsehenerregende Straftaten verübt hat.

Die Polizei sprach damals von "großen Herausforderungen durch beispiellose Fälle der Gewalt und Schwerkriminalität, die es bis dato in Köln so noch nicht gegeben" habe.

Im Zentrum des Prozesses: Ein 23 Jahre alter Deutsch-Iraker.
Im Zentrum des Prozesses: Ein 23 Jahre alter Deutsch-Iraker.  © Roberto Pfeil/dpa

Deutsch-Iraker soll fünf Explosionen in Auftrag gegeben haben

Unter anderem soll der Mann den Auftrag für fünf Explosionen in NRW gegeben haben.
Unter anderem soll der Mann den Auftrag für fünf Explosionen in NRW gegeben haben.  © Roberto Pfeil/dpa

Nachdem der Bande von anderen Kriminellen 350 Kilogramm Marihuana gewaltsam entwendet worden waren, setzte sie alles daran, um das Rauschgift zurückzubekommen.

Der mutmaßliche Boss und sein mutmaßlicher Erfüllungsgehilfe waren der Anklage zufolge diejenigen, die beschlossen, die Bewacher des geraubten Marihuana in einer Lagerhalle in Hürth zu misshandeln und zu bedrohen.

Die dazu engagierten Niederländer wurden in der vergangenen Woche zu hohen Haftstrafen verurteilt.

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Später wurden in einem Haus in Köln-Rodenkirchen noch zwei andere Personen über Stunden gewaltsam zu dem verschwundenen Marihuana befragt.

Sowohl dazu als auch zu fünf Sprengstoffexplosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg soll er die Anweisung gegeben haben.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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