Großfamilie umringt Opfer: Grausamer Rachemord mitten auf Kölner Kreuzung

Köln - Eine 44-Jährige muss sich seit dem heutigen Dienstag vor dem Kölner Landgericht wegen gemeinschaftlichen heimtückischen Mordes verantworten. Sie soll dabei gewesen sein, als Mitglieder ihrer Großfamilie einen damals 37 Jahre alten Familienvater getötet haben sollen.

Am Kölner Landgericht hat der Prozess gegen Frau (44) begonnen, die mit ihrer Großfamilie einen Mann (37) auf offener Straße ermordet haben soll.
Am Kölner Landgericht hat der Prozess gegen Frau (44) begonnen, die mit ihrer Großfamilie einen Mann (37) auf offener Straße ermordet haben soll.  © Federico Gambarini/dpa

Die Ermittler gehen von niedrigen Motiven für die Tat aus. Die Verteidiger der Angeklagten kündigten am ersten Prozesstag eine Einlassung ihrer Mandantin an - allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Tat fand im März 2022 auf einer Kreuzung in Köln statt. Rund 30 Beteiligte sollen das Opfer in seinem Auto umringt und "arbeitsteilig von allen Seiten" auf Fahrzeug und Opfer "massiv eingewirkt" haben, hieß es in der Anklageschrift.

Als der Mann das Fahrzeug schließlich habe verlassen können, sollen die Täter weiter geschlagen und getreten haben. Dabei sei auch mindestens ein Messer zum Einsatz gekommen.

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Das Opfer wurde dabei so schwer verletzt, dass es wenige Wochen später starb. Das Geschehen war von einer Überwachungskamera an einem Café aufgezeichnet worden.

Opfer wurde Ziel einer "Rache und Machtdemonstration"

Im Landgericht Köln wird derzeit über einen grausamen Lynchmord vom März 2022 verhandelt.
Im Landgericht Köln wird derzeit über einen grausamen Lynchmord vom März 2022 verhandelt.  © Federico Gambarini/dpa

Anlass für den Überfall soll ein Video des Bruders des späteren Opfers gewesen sein. Darin soll der Mann Angehörige der Großfamilie bedroht und beleidigt haben.

Das Familienoberhaupt soll daraufhin eine "angemessene Reaktion" gefordert haben. Da sich der Urheber des Videos in Serbien aufgehalten habe, sei dessen Bruder zum Ziel einer "Rache und Machtdemonstration" geworden, sagte der Staatsanwalt.

Es ist nicht der erste Prozess in dem Komplex. In vorangegangenen Verfahren waren bereits zwei Männer und ein Heranwachsender verurteilt worden.

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Der Auftakt im Prozess gegen die Angeklagte wurde nach Express-Informationen nach Verlesung der Anklage direkt unterbrochen. Die Verteidigung habe demnach beanstandet, dass die ihr vorliegenden Akten unvollständig seien. Daraufhin wurde eine Unterbrechung des Prozesses um drei Wochen gefordert.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird noch nach rund 20 weiteren Beschuldigten in dem Fall international gefahndet. Der Prozess ist bis Mitte Februar terminiert.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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