Mega-Wende im Prozess: Thomas Drach will Verteidiger vor die Tür setzen und stellt Knallhart-Forderung

Köln - Wann findet dieser Prozess ein Ende? Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach (62) hat seinen Verteidigern das Vertrauen entzogen und eine Knallhart-Forderung gestellt.

Vor dem Kölner Landgericht ist am heutigen Freitag der 98. Verhandlungstag gestartet.
Vor dem Kölner Landgericht ist am heutigen Freitag der 98. Verhandlungstag gestartet.  © Federico Gambarini/dpa

Das Kölner Landgericht hat der 62-Jährigen demnach am 98. Verhandlungstag dazu aufgefordert seine Verteidiger zu entpflichten und das Verfahren gegen ihn komplett fallen zu lassen.

Drach werden vier Raubüberfälle auf Geldtransporter in Köln, Frankfurt und Limburg vorgeworfen. Darüber hinaus wird ihm ebenfalls versuchter Mord zur Last gelegt, weil er auf zwei Geldboten geschossen haben soll.

Als Begründung für seinen Sinneswandel sagte der 62-Jährige, dass er das Gefühl habe, dass einer seiner Verteidiger von der Staatsanwaltschaft "gekauft" worden sei.

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Er glaube an eine gegen ihn laufende Verschwörung die Jan-Philipp Reemtsma (71) persönlich gegen ihn angezettelt hätte.

Vor inzwischen 27 Jahren hatte Thomas Drach den Hamburger Tabak-Erben entführt und erst nach der Zahlung eines saftigen Lösegelds wieder freigelassen.

Für die Tat wurde er bereits zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Oktober 2013 wurde er aus dem Gefängnis entlassen.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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