Leipzig - Im Korruptionsskandal im Bauamt der Stadt Markkleeberg ist der damals dort tätige Stadtplaner Sven Pleße (58) erneut wegen Bestechlichkeit verurteilt worden. Doch wieder gelang es der Justiz nicht, zu ermitteln, wer den heutigen Bauamtsleiter von Markranstädt köderte.

Der "Tango Korrupti" ist vorerst ausgetanzt. Auch das Landgericht Leipzig zeigte sich davon überzeugt, dass Pleße in seiner Zeit als Stadtplaner in Markkleeberg den Bebauungsplan "Villen- und Siedlungsraum Raschwitz" so manipuliert hatte, dass ein hochrangiger Polizeibeamter in einem geschützten Denkmalgarten seine Villa hätte bauen können.

Während der korrupte Amtmann in erster Instanz noch zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde, wandelte das Berufungsgericht die Freiheits- in eine Geldstrafe von 9500 Euro um.

Damit honorierten die Richter "Schuldeinsicht und Reue" des um seinen neuen Job kämpfenden Stadtplaners.

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Die Manipulation des Bebauungsplanes hatte er unumwunden zugegeben, den Vorwurf der Bestechlichkeit aber bis zuletzt zurückgewiesen. Pleße stellte die Sache als reinen "Freundschaftsdienst" für einen Immobilienmakler dar.

Das Gericht stützte seine Verurteilung wesentlich auf die Aussage der Markkleeberger Hauptamtsleiterin Andrea Stübiger (58). Ihr soll Pleße kurz nach seinem Rauswurf gebeichtet haben, dass die "Versuchung groß" gewesen sei und Geld mit Erteilung der Baugenehmigung geflossen wäre.

Wer Pleße Geld geboten hat und wie viel - das konnte auch das Berufungsgericht nicht klären. Einen Hinweis darauf könnte eine von der Polizei auf Pleßes Dienstrechner gesicherte E-Mail des befreundeten Immobilienmaklers geben.

Darin stand: "Wir könnten damit Millionen verdienen..."