Leipzig - Er hat im Auftrag gerichtlicher Nachlasspfleger Hinterbliebene aufgespürt - und sie dann skrupellos abgezockt: Der in Leipzig wegen gewerbsmäßiger Untreue angeklagte Erben-Ermittler Ralf H. (66) ist vom Landgericht zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Insgesamt 29 Erben hat der von Leipzig aus agierende Niedersachse nach Erkenntnissen der Ermittler übers Ohr gehauen, so 1,14 Millionen Euro aus den Nachlässen Verstorbener abgezockt.

Als seine Machenschaften 2023 durch die TV-Sendung "Achtung Abzocke" (Kabel 1) öffentlich wurden, tauchte er erst nach Slowenien, später nach Österreich ab. Dort wurde der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Verbrecher im September 2024 festgenommen.

In dem seit März andauernden Prozess hatte Ralf H. ein Geständnis abgelegt, dabei aber behauptet, nicht aus Habgier gehandelt, sondern den Überblick über seine Geschäfte als Erben-Ermittler verloren zu haben.

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Durch das Geständnis konnte die Kammer mehreren betagten Opfern die Aussage vor Gericht ersparen und den Prozess schneller abschließen.

Zur ausgesprochenen Haftstrafe ordnete die Kammer noch die Einziehung von 1,127 Millionen Euro aus dem Vermögen des Erbschleichers an - als Wertersatz für die noch nicht entschädigten Opfer. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.