Leipzig - Der bekannte Leipziger Aktivist Jürgen Kasek (44) steht seit Mittwoch wegen Missbrauchs von Berufsbezeichnungen vor dem Amtsgericht - der Ex-Grünen-Stadtrat soll trotz des Entzugs seiner Zulassung weiter als Rechtsanwalt aufgetreten sein. Konkret geht es in dem Prozess um 42 Fälle.
Laut Anklage wurde die 2009 erteilte Zulassung im Jahr 2021 widerrufen. Dagegen sei Kasek zunächst juristisch vorgegangen, doch die von ihm eingereichte Klage abgewiesen worden. So sei dem heute 44-Jährigen die Zulassung am 19. Juli 2022 schließlich entzogen worden.
Dennoch soll der Angeklagte die Bezeichnung als Rechtsanwalt weiter genutzt haben - unter anderem auf einer eigenen Homepage, bei Twitter (heute X) und in Verfahren.
Staatsanwalt Manuel Rothe zählte die 42 Punkte im Einzelnen auf, was zu einer vergleichsweise langen Anklageverlesung führte.
Demnach soll Kasek teilweise auch weiterhin Geld für rechtsanwaltliche Tätigkeiten erhalten haben, was ebenfalls nicht mehr zulässig gewesen sei.
Jürgen Kasek äußert sich zum Prozessauftakt nicht
Laut Staatsanwaltschaft soll der nach eigenen Angaben nun als Volljurist arbeitende Angeklagte das getan haben, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Zur Sache einlassen wollte sich Kasek am ersten Verhandlungstag nicht, wie seine Verteidigerin Rita Belter erklärte.
Der Prozess wird am kommenden Mittwoch (29. Oktober) fortgesetzt - dann sollen auch Zeugen aussagen.