Jugendliche wegen Mordes verurteilt: Drogendeal nur vorgetäuscht

München - Das Landgericht München I hat zwei junge Männer wegen Mordes im Zusammenhang mit einem Rauschgiftgeschäft zu langjährigen Jugendstrafen verurteilt.

Nach Auffassung der Jugendkammer haben die beiden Angeklagten ihr Drogengeschäft nur vorgetäuscht, um ihr Opfer auszurauben. (Symbolbild)
Nach Auffassung der Jugendkammer haben die beiden Angeklagten ihr Drogengeschäft nur vorgetäuscht, um ihr Opfer auszurauben. (Symbolbild)  © Lino Mirgeler/dpa

Die Große Jugendkammer verhängte am Freitag gegen die beiden acht beziehungsweise achteinhalb Jahre Haft, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Die beiden zur Tatzeit 16 Jahre und 17 Jahre alten Angeklagten hatten sich im August 2022 mit dem aus Coburg stammenden Opfer (21) zu einem Rauschgiftgeschäft verabredet.

Tatsächlich hatten die beiden aber nach Auffassung der Kammer gar nicht vor, das versprochene Marihuana zu liefern. Vielmehr hätten sie das Geschäft nur vorgetäuscht, um den Mann auszurauben. Vereinbarungsgemäß hatten beide Angeklagte bei der Tat jeweils ein Messer dabei.

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Sie hätten den Coburger im Eingangsbereich einer Tiefgarage in der Messestadt Riem aufgefordert, das als Kaufpreis mitgebrachte Geld herauszugeben.

Als der Mann sich weigerte, hätten beide nacheinander auf ihn eingestochen und ihn im Rumpfbereich und Rücken schwer verletzt. Anschließend seien die beiden Angeklagten geflüchtet, ohne sich um das Schicksal des Verletzten zu kümmern.

Er starb am nächsten Abend an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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