Mann warf Molotow-Cocktail auf Bochumer Schule: Ex-Hells-Angels-Chef der Auftraggeber?

Düsseldorf - Im Prozess um den Brandanschlag auf eine Bochumer Schule hat der Angeklagte die Tat gestanden. Er habe den Molotowcocktail im Auftrag eines wegen Mordes gesuchten Hells-Angels-Rockers geworfen, der sich in den Iran abgesetzt habe, sagte der Vater am Montag am Düsseldorfer Oberlandesgericht aus.

Der 36-Jährige sagte am Montag am Düsseldorfer Oberlandesgericht aus. (Archivbild)
Der 36-Jährige sagte am Montag am Düsseldorfer Oberlandesgericht aus. (Archivbild)  © Marius Becker/dpa

Der Anschlag habe aber nicht der benachbarten Synagoge gegolten, wie ihm in der Anklage vorgeworfen werde. Von der Synagoge sei nicht die Rede gewesen, behauptete der 36-Jährige.

"Ist 'ne einmalige Aktion", habe der Auftraggeber, der Ex-Chef der Mönchengladbacher Hells Angels, ihm gesagt. "Du sollst nur etwas werfen, es gibt nur Sachschaden und es muss am 17. November gegen 23 Uhr sein", seien seine Worte gewesen. Die Synagoge anzuzünden sei nicht sein Plan gewesen.

Der Rocker habe ihm ein Foto des Gebäudes geschickt, auf das er den Brandsatz werfen sollte. Auf seine Frage nach dem Sinn des Anschlags soll der Ex-Rockerboss nur geantwortet haben: "Ich setz' damit ein Zeichen."

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Laut Bundesanwaltschaft war dem Deutsch-Iraner der Auftrag erteilt worden, einen Brandanschlag auf die Bochumer Synagoge zu begehen. Dies sei "mutmaßlich im Auftrag staatlicher iranischer Stellen geschehen", hatte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft beim Prozessauftakt gesagt.

Angeklagter führte Anschlag angeblich aus Angst vor Rocker aus

Der Angeklagte (36) beteuerte vor Gericht, dass der Brandanschlag nicht der Synagoge gegolten habe. (Symbolbild)
Der Angeklagte (36) beteuerte vor Gericht, dass der Brandanschlag nicht der Synagoge gegolten habe. (Symbolbild)  © Hendrik Schmidt/dpa

Er habe den Auftrag nur aus Angst vor dem Rocker und aus Sorge um seine Familie ausgeführt. Der Mann habe ihn massiv bedroht. "Du weißt, was ich sonst mit dir und deiner Familie mache", habe er ihm mehrfach gedroht.

Einen Tag vor dem geplanten Anschlag habe er einen Freund gebeten mitzukommen, "weil ich mich nicht alleine getraut habe". Doch der Freund hatte stattdessen die Polizei über einen geplanten Anschlag auf die Bochumer Synagoge unterrichtet.

Er habe den Rocker vor Jahren bei einem Treffen von Landsleuten aus dem Iran kennengelernt, sagte der Angeklagte. In den Sommern 2021 und 2022 habe er ihn dann bei Urlauben in der Heimat im Iran getroffen.

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Bei dem Auftraggeber soll es sich um den wegen Mordes und Mordversuchs international gesuchten früheren Chef der Hells Angels Mönchengladbach, Ramin Y., handeln. Er ist der Hauptverdächtige im Fall des ermordeten und zerstückelten Rockers Kai M., dessen Arm in einem Duisburger Hafenbecken trieb. Der Prozess wird fortgesetzt.

Bei dem Brandanschlag war am 17. November vergangenen Jahres am Schulgebäude nur geringer Sachschaden entstanden.

Erstmeldung am 16. Oktober: 5.52 Uhr; zuletzt aktualisiert: 15.24 Uhr

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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