Halbes Jahr nach Explosion in Ratingen: Geht Tatverdächtiger (57) für immer in den Knast?

Düsseldorf - Ein halbes Jahr nach der heftigen Explosion in Ratingen startet vor dem Düsseldorfer Landgericht am kommenden Freitag der Prozess gegen den 57-jährigen Tatverdächtigen.

Durch die Explosion arbeiteten zwischenzeitlich 650 Einsatzkräfte am Tatort.
Durch die Explosion arbeiteten zwischenzeitlich 650 Einsatzkräfte am Tatort.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Der Mann aus Ratingen hatte mit seiner brutalen Tat für bundesweites Entsetzen gesorgt.

Am 11. Mai soll er neun Mitarbeiter der Polizei, Feuerwehr und eines Rettungsdienstes zunächst mit Benzin übergossen und binnen weniger Sekundenbruchteile angezündet haben.

Außerdem soll der Tatverdächtige im zehnten Stock des betroffenen Wohnhauses eine Explosion herbeigeführt haben. Insgesamt 35 Personen seien dabei verletzt worden, teilte die Polizei mit.

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Besonders brisant: Einsatzkräfte entdeckten nur kurz nach der Tat eine Leiche in einem Rollstuhl. Wie sich später herausstellte, soll es sich dabei um die Mutter des 57-Jährigen gehandelt haben.

Auch ein 73-jähriger Bewohner des Hauses wurde nach dem Einsatz tot aufgefunden. Der Senior könnte aufgrund fehlender Versorgung während der Evakuierung gestorben sein.

Tatmotiv des 57-Jährigen weiter unklar

Wieso der Mann allerdings mit einer solchen Brutalität gegen die Beamten vorgegangen war, ist bis heute nicht bekannt. Aufschluss darüber soll der am kommenden Freitag startende Prozess liefern.

Schon einen Tag nach der Tat (12. Mai) vollstreckte die Polizei einen Haftbefehl gegen den wegen neunfachen Mordes angeklagten Hausbewohner. Durch die Zahlung einer Geldstrafe konnte er seine Inhaftierung allerdings kurzfristig abwenden.

Bis zum 11. Januar 2024 hat das Düsseldorfer Landgericht neun Verhandlungstage angesetzt.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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