Mord an Arzt (†53): Angeklagte Lebensgefährtin schildert Details der Tatnacht

Trier - Ende 2022 wurde ein Arzt (†53) in der Eifel getötet. Die angeklagte Ex-Lebensgefährtin schildert, wie es dazu kam.

Vor dem Landgericht Trier hat die ehemalige Lebensgefährtin des Opfers geschildert, wie es zu der Tat kommen konnte.
Vor dem Landgericht Trier hat die ehemalige Lebensgefährtin des Opfers geschildert, wie es zu der Tat kommen konnte.  © Bildmontage: 123rf/udo72, Polizei Trier

Im Prozess hat die wegen gemeinschaftlichen Totschlags angeklagte 35-Jährige von viel Alkohol, Beleidigungen und Gewalt berichtet. "Ich entschuldige mich für das, was ich getan habe. Aber ich schäme mich nicht", sagte die Frau am heutigen Dienstag vor dem Landgericht Trier in einer von ihrem Anwalt verlesenen Erklärung.

Zuvor hatte sie detailliert geschildert, wie ihr zur Tatzeit 16-jähriger Sohn und dessen ebenfalls 16 Jahre alter Stiefbruder den Mediziner in dessen Haus in Gerolstein umbrachten. Den Arzt, mit dem sie seit 2012 zusammenlebte, habe sie "trotz allem, was er mir angetan hat, geliebt".

Die Frau schilderte den Arzt, den sie während ihrer Ausbildung zur Krankenschwester kennenlernte, als "Seelenverwandten": "Wir haben uns oft ohne Worte verstanden. Ich liebe ihn für immer."

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Allerdings habe er nach der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes 2012 angefangen, viel zu trinken: "Wenn er nüchtern war, war es wieder gut."

Der Tat gingen üble Drohungen des späteren Opfers voraus

In der Nacht nach der Tat wurde der 53-Jährige in einem nahegelegenen Waldstück vergraben.
In der Nacht nach der Tat wurde der 53-Jährige in einem nahegelegenen Waldstück vergraben.  © Bildmontage: 123rf/udo72, Polizei Trier

Am 30. Dezember 2022 habe er sie betrunken beleidigt und ins Gesicht und auf den Kopf geschlagen. "Solche wie ich gehörten von der Erde ausradiert", habe er gesagt. Er werde sie "töten, durch den Häcksler jagen und im Klo wegspülen". Dies hätten auch ihr 16-jähriger Sohn und dessen Stiefbruder mitbekommen.

Sie sei in der Nacht von ihrem Sohn geweckt worden, der ihr gesagt habe, dass er mit seinem Stiefbruder den Arzt mit einem Schraubenschlüssel und mit einem um den Hals gezogenen Kabelbinder getötet hätten.

In der darauffolgenden Silvesternacht habe man dann gemeinsam den Mann in einem nahegelegenen Waldstück vergraben. "Als wir fertig waren, war es Mitternacht und wir hörten das Feuerwerk."

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Sie habe die Tat nicht mitbekommen. Bei den jungen Männern lautet die Anklage auf gemeinschaftlichen Mord wegen Heimtücke.

Die Frau sagte, ihr Sohn habe ihr unter Bezug auf das Verhalten des Arztes gesagt: "Ich war sauer. Aber ich wollte ihn nicht umbringen." Der Stiefbruder erklärte lediglich über seinen Anwalt: "Ich räume den Tatvorwurf vollumfänglich ein."

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/udo72, Polizei Trier

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