Deutschlands jüngster Schleuser verurteilt: Er muss jetzt die Schule beenden

Görlitz - Er dürfte der jüngste Schleuser Deutschlands sein. Kahled A. wurde jetzt am Amtsgericht Görlitz verurteilt, weil er 27 Flüchtlinge nach Deutschland brachte. Fatal: Bei der Tat war der Syrer gerade mal 15 Jahre jung! Nun soll er per richterlichem Beschluss die Schule beenden.

Dieses Bild bot sich den Beamten beim Blick auf die Ladefläche. Den Transporter fuhr Kahled A., damals 15 Jahre alt.
Dieses Bild bot sich den Beamten beim Blick auf die Ladefläche. Den Transporter fuhr Kahled A., damals 15 Jahre alt.  © Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

Im September stoppten Bundespolizisten spät abends einen Transporter mit schwedischen Kennzeichen in Ostsachsen. Der hatte zuvor die Brücke zwischen Priebus in Polen und Krauschwitz in Sachsen überquert.

Im Laderaum waren 23 Syrer und vier Jemeniten eingepfercht. So weit, so traurig. Für die Beamten bis dahin ein typischer Schleuser-Vorfall.

Aber: "Für entsprechend große Verwunderung sorgte bei den Einsatzkräften die anschließende Festnahme des Transporter-Fahrers. Bei diesem handelt es sich tatsächlich um einen Minderjährigen aus Syrien", teilte die Behörde seinerzeit mit.

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Und nicht nur das jugendliche Alter des Fahrers war bemerkenswert.

Nach Kahled wurde bereits seit Tagen intensiv gesucht.

Khaled muss zurück ins Kinderheim

Er war 2021 allein nach Deutschland gekommen, wurde in einem Kinderheim in Apolda (Thüringen) untergebracht und büxte dort im August aus. Seither war er verschwunden. Und wurde nun ausgerechnet beim Schleusen erwischt.

Seitdem saß er in U-Haft. Jetzt wurde gegen ihn verhandelt. Freilich in nicht öffentlicher Sitzung, wie üblich bei jungen Straftätern.

Und Kahled (bisher nicht vorbestraft) bekam eine jugendtypische Strafe: vier Wochen Jugendarrest. Allerdings wurde die Zeit in der U-Haft bereits angerechnet.

Und so wurde er in sein Kinderheim zurückgeschickt – mit der Auflage des Richters, die Schule zu beenden und der Ermahnung, nicht wieder auszubüxen.

Titelfoto: Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

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