Mobbing im VW-Werk, Teamleiter verurteilt: "Ich habe ihn gepikst, weil er so schön gesprungen ist"

Zwickau - Fieses Mobbing im VW-Werk Mosel! Mehrere Jahre hat ein ehemaliger Teamleiter einen Bandarbeiter mit Nadeln malträtiert. Für ihn war es ein Spaß, für das Landgericht Chemnitz Körperverletzung in 32 Fällen.

Swen G. (48) war sich der Tragweite seiner Taten nicht bewusst.
Swen G. (48) war sich der Tragweite seiner Taten nicht bewusst.  © Maik Börner

"Ich habe ihn gepikst, weil er so schön gesprungen ist", erklärt Swen G. dem Gericht.

Die Arbeit am Band in der Lackiererei von Volkswagen sei mitunter zäh und eintönig gewesen.

Man habe sich deswegen einen Spaß erlaubt - auf Kosten des eher zurückhaltenden Ingo K. (42, Name geändert).

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Von 2016 bis 2018 musste er die Schmach über sich ergehen lassen.

In 29 Fällen wurde K. mit Stechnadeln an Gesäß, Händen und Bauch gestochen. Beim Abwehrversuch verletzte er sich an der Hand. "Alle haben darüber gelacht, er auch", so G.

Weiterhin wurde er durch einen Tritt und Schlag gegen Schienbein und Brust verletzt. Auch diese Taten hat der Angeklagte gestanden.

Wegen Körperverletzung und Nötigung wurde Swen G. zu 3000 Euro Geldstrafe (60 Tagessätze à 50 Euro) verurteilt. Am Amtsgericht gab's sogar acht Monate Haft ohne Bewährung! Deswegen ging G. in Berufung. Seinen Job ist er längst los. VW setzte gegen ihn am Arbeitsgericht eine ordentliche Kündigung durch.

Titelfoto: Maik Börner

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