Pöbel-Verfahren gegen den Ex-Bürgermeister eingestellt: 5000 Euro muss er trotzdem zahlen!

Kamenz - Nach 17 Monaten hat das juristische Gezänk um den ehemaligen Bürgermeister von Radeberg ein Ende.

Ex-Bürgermeister Gerhard Lemm (64) wehrte sich am Landgericht erfolgreich gegen ein Strafgeld.
Ex-Bürgermeister Gerhard Lemm (64) wehrte sich am Landgericht erfolgreich gegen ein Strafgeld.  © kmk

Das Verfahren gegen Gerhard Lemm (64, SPD) wurde vom Landgericht Bautzen nun eingestellt. Vom Amtsgericht in Kamenz war der resolute Politiker noch zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Der Reihe nach: Lemm war im Mai 2021 auf zwei Volksfesten in der Region, trank dort und ließ sich von Gattin Cindy (32) nach Hause chauffieren.

Doch die Polizei stoppte das Paar, denn auch die Gemahlin hatte Promille im Blut (wofür sie 800 Euro Strafe zahlte). Laut Anklage wurde Lemm den Ordnungshütern gegenüber aber ausfällig. In erster Instanz bestritt er dies zwar, wurde dennoch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Strafe von 3000 Euro verdonnert.

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Lemm zog dagegen vors Landgericht - mit Erfolg.

Gerhard Lemm bei einem Termin vor Gericht: Gattin Cindy (32) ist an seiner Seite. (Archivbild)
Gerhard Lemm bei einem Termin vor Gericht: Gattin Cindy (32) ist an seiner Seite. (Archivbild)  © Ove Landgraf
Gerhard Lemm war bis Sommer 2022 Bürgermeister von Radeberg.
Gerhard Lemm war bis Sommer 2022 Bürgermeister von Radeberg.  © Thomas Türpe

Das Gericht schlug vor, das Verfahren einzustellen. Im Gegenzug zahlt er 5000 Euro ans Tierheim Radeberg, hat aber weiterhin ein blütenreines Strafregister. Dem stimmte der energische Politiker zu.

Er habe damit "den ganzen Krempel vom Hals".

Titelfoto: kmk

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