Trotz Räumungsklage: Radebeuler Lügenmuseum verweigert Auszug
Meißen - Das Radebeuler Lügenmuseum ist Sachsens bekanntestes Kuriositätenkabinett. Die Stadt Radebeul kündigte Museums-Chef Reinhard Zabka (75) trotzdem den Mietvertrag und erhob Räumungsklage. Am Donnerstag war Prozessauftakt im Amtsgericht Meißen!

Denn seit Monaten weigert sich Zabka schlichtweg, auszuziehen. Sein mühevoll aufgebautes Lebenswerk im denkmalgeschützten Gasthof Serkowitz soll nicht einfach ausgemerzt werden.
"Es geht um ein Museum, das mit viel Herzblut aufgebaut wurde und auch einen Tourismusfaktor hat. Nach unserer Information will die Stadt Radebeul die Bausubstanz des Gasthofes abbrechen", argumentierte Zabkas Anwalt Udo Blümel (68) vor Gericht.
Er schlug eine Verständigung vor: Darf Zabka wenigstens bis Ende 2027 im Gasthof verbleiben, würde man keinen Schadensersatz fordern und eine Wohlverhaltenserklärung abgeben. Andernfalls fordere man 25.000 Euro für die Räumung des Grundstücks.
Doch die Stadt Radebeul ging darauf nicht ein. Stadt-Anwalt Dr. Christian Holtermann (51): "Wir haben keinerlei Verhandlungsbereitschaft, was die Räumung betrifft." Man habe kein Vertrauen mehr zum Museums-Chef, denn der habe sich nicht an Abmachungen gehalten.

Der beklagte Reinhard Zabka widerspricht: "Wir haben viele konstruktive Konzepte vorgelegt." Zu einer Einigung kam es am Donnerstag nicht. Am 20. August soll eine Entscheidung gefällt werden.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, Thomas Türpe