Schock-Anklage in Sachsen: Mann entführt und Fingerspitze abgeschnitten?
Döbeln - Unfassbarer Gewaltausbruch in Mittelsachsen: Mit einem Komplizen soll Mario B. (50) den damaligen Liebhaber seiner Noch-Ehefrau überwältigt und in den Kofferraum seines Autos gesperrt haben. Als dieser wieder freigelassen wurde, musste ein Teil seines rechten Mittelfingers dran glauben.
Alles in Kürze
- Mann entführt und misshandelt in Mittelsachsen
- Opfer muss Fingerspitze abgeben
- Tatort ist Clausnitz in Sachsen
- Angeklagter bestreitet Vorwürfe
- Prozess wird fortgesetzt

Mario B. soll sich laut Anklage am 1. Juni 2018 in Clausnitz Zugang zur Wohnung seiner damaligen Frau verschafft haben. Dann soll er den Mann die Treppe heruntergeworfen haben.
Doch das war nur der Anfang: "Im Folgenden ergriff der Angeklagte gemeinsam mit der unbekannten weiteren Person den Geschädigten, zerrte ihn zu dem Pkw, verbrachte ihn in den Kofferraum und fuhr mit ihm davon", so die Staatsanwaltschaft.
Jetzt wurde es schmerzhaft: Nach einer zehnminütigen Fahrt soll das Duo dem Opfer beim Aussteigen die Spitze seines rechten Mittelfingers abgetrennt haben - per Zigarrenschneider! Beim Prozessauftakt am Donnerstag wies Mario B. sämtliche Vorwürfe von sich.

Als zäh erwiesen sich die Aussagen des Opfers - und sorgten für Rätselraten. Zum einen konnte der Mann den Angeklagten am Donnerstag nicht zweifelsfrei identifizieren. Zum anderen hatten weder der Geschädigte noch die Ex-Frau des Angeklagten nach dem Vorfall die Polizei gerufen. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Robert Preuße