Spielerei mit Drohne geht mächtig schief: Urlauber zünden Heulager an

Pirna - Dumme-Jungen-Streiche kennen kein Alter: Weil Antonio G. (50) und Thomas K. (45) im Urlaub mit Feuer spielen wollten, brannte das Heulager von Landwirt Mike Förster (54) aus. Die beiden Männer aus Nordrhein-Westfalen landeten deshalb wegen vorsätzlicher Brandstiftung vor dem Pirnaer Amtsgericht.

Landwirt und Feuerwehrmann Mike Förster (54) wurde zum Brand des eigenen Heus alarmiert.
Landwirt und Feuerwehrmann Mike Förster (54) wurde zum Brand des eigenen Heus alarmiert.  © Ove Landgraf

Am 14. März 2022 schlug bei Mike Förster, der auch bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, der Pieper an: "'Heuballenlager in der Forstmühlenstraße brennt' stand da", erinnert er sich. "Da bin ich zur Feuerwehr, und der Wehrleiter hat mir gesagt: 'Das ist euer Heu.'"

Als Förster ankam, war der Brand schon gelöscht, mehr als 700 Euro Schaden blieben zurück.

Schnell fand sich eine eher ungewöhnliche Brandursache: eine Drohne vom Typ "DJI Marvic proplatinum M1X". "Da hing noch eine Batterie dran", so der Landwirt.

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Da die Drohne auf Antonio G. aus Heiligenhaus registriert war, konnte dieser schnell ermittelt werden. Weder er noch Thomas K. aus Düsseldorf streiten die Brandstiftung ab.

"Wir haben Videos auf YouTube gesehen und wollten das nachmachen", begründet Antonio G. die Tat. Erst habe er Videos gesehen, wie Kartelle die kleinen Helikopter zum Drogenschmuggel nutzen, dann, wie man damit ein Feuer legen kann.

Auch sein Kumpel Thomas K. war von dem gefährlichen Unsinn sofort begeistert. Und so tränkten sie Stahlwolle in Benzin, brachten darüber eine 9-Volt-Batterie an. Wenn der Brandsatz aufsetzt, so die Hoffnung der beiden, entzündet ein Lichtbogen die Wolle.

Antonio G.: "Es gibt Männer wie uns, die werden 14. Dann wachsen sie nur noch"

Thomas K. (45) brachte die Batterie an dem Fluggerät an.
Thomas K. (45) brachte die Batterie an dem Fluggerät an.  © Ove Landgraf

Vom Waldrand bei Gohrisch aus starteten die tollkühnen Bastler dann ihr Vorhaben, ein einzelner Heuballen war das Ziel.

"Da hat sich aber was in der Luft verheddert und die Drohne sich selbst entzündet", so Antonio G.

Als dann Autos auftauchten, rannten sie in Panik davon: "Wie Hühner ohne Kopf", so der Chef einer kleinen Firma.

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Heute ist beiden die Sache furchtbar peinlich: "Es gibt Männer wie uns, die werden 14", so Antonio G. "Dann wachsen sie nur noch."

Auch Thomas K. entschuldigt sich: "Das war falsch und unüberlegt", sagt er. "In der Richtung wird nichts mehr passieren."

Unternehmer Antonio G. (50) wollte mal mit Feuer spielen.
Unternehmer Antonio G. (50) wollte mal mit Feuer spielen.  © Ove Landgraf

Zwischenzeitlich hat Antonio G. der Feuerwehr 481,55 Euro für den Einsatz, dem Bauern 833 Euro für das Heu bezahlt. Wegen Brandstiftung kassierten beide Männer am Dienstag acht Monate Haft auf Bewährung, müssen außerdem jeweils 2000 Euro an die "Deutsche Umwelthilfe" zahlen.

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf (2)

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