Mann am Neujahrsmorgen mit Kopfschuss getötet: Mordprozess gestartet
Kiel - Ein 33-Jähriger muss sich seit Montag wegen Mordes aus Heimtücke vor dem Kieler Landgericht verantworten.
Der aus Moldau stammende Mann soll am vergangenen Neujahrsmorgen in Neumünster einen Landsmann nach einem Wohnungseinbruch und einem Streit mit einem Kopfschuss getötet haben. Das Opfer starb der Anklage zufolge noch am Tatort, einer gemeinsam genutzten Wohnung über einer Autowerkstatt.
Der Angeklagte bestreitet nach vorherigen Angaben seines Verteidigers den Mordvorwurf. Vor Gericht äußerte sich der Mann zunächst nur zur Person.
Demnach ist er gelernter Automechaniker und kam erst einen Monat vor der Tat mit einem gefälschten Pass nach Deutschland. Das Tatopfer habe ihm gesagt, "Hier gibt es Arbeit, komm!", sagte der Angeklagte.
Die Anklage warf dem 33-Jährigen vor, vor der Tat bei dem Wohnungseinbruch in Neumünster eine Pistole sowie Wertsachen entwendet und anschließend Silvesterpartys besucht haben.
Opfer wollte sich Schuhe binden, als der Schuss fiel
Als es nach der Rückkehr in der Werkstatt zum Streit gekommen sei, habe der Angeklagte kurz vor 6 Uhr am Neujahrsmorgen die Pistole im unteren Geschoss unbemerkt geladen.
Dann sei er wieder nach oben geschlichen und habe dem arg- und wehrlosen Opfer direkt in den Kopf geschossen. Der 31-Jährige saß demnach auf dem Bett, den Kopf zu seinen Schuhen gebeugt, als der tödliche Schuss fiel.
Der Angeklagte ist nach eigenen Angaben zweimal verheiratet, einmal in Moldau, einmal in Russland, und hat zwei Kinder. In Russland habe er zeitweise gearbeitet.
Dort war er wegen Körperverletzung und Raub über drei Jahre in Haft, bevor er abgeschoben worden sei.
Titelfoto: Montage: Thomas und Maria Nyfeler, Marcus Brandt/dpa