Männer entdecken toten Jugendlichen: Finder geraten ins Visier der Ermittler
Von Elke Richter und Benedikt Zinsmeister
Ottobeuren - Nach dem Fund eines toten 16-Jährigen in Ottobeuren (Landkreis Unterallgäu) ermittelt die Polizei gegen zwei Männer, die die Leiche vermeintlich in einem Innenhof entdeckt hatten.
Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass der Jugendliche nicht am Samstagnachmittag am Fundort starb, sondern einige Stunden zuvor in einer nahe gelegenen Wohnung.
Um dies zu verschleiern, sollen die beiden Männer die Leiche in einem Innenhof der Luitpoldstraße im Bereich des Jugendhauses abgelegt und anschließend den Notruf gewählt haben, teilte die Polizei mit.
Der Rettungsdienst konnte den Angaben zufolge jedoch nur noch den Tod des 16-Jährigen feststellen, wenngleich die Todesursache zunächst unklar blieb.
Für die Kriminalpolizei Memmingen ergaben sich auch keine Anhaltspunkte für einen Unfall oder ein Gewaltverbrechen, das zum Tod des Jugendlichen geführt hätte. Allerdings entstanden mehrere Ungereimtheiten.
Leiche in Ottobeuren gefunden: Zeugenaufruf der Kripo Memmingen
Inzwischen laufen Ermittlungen gegen einen 25-Jährigen, der dem Jugendlichen Drogen verschafft haben soll. Seine Wohnung wurde bereits durchsucht. Der zweite Mann, ein 41-Jähriger, soll sich der versuchten Strafvereitelung schuldig gemacht haben.
Die Polizei bittet Zeugen sich unter der Telefonnummer 083311000 zu melden. Insbesondere sind Beobachtungen am Samstag gegen 15 Uhr im Bereich der Luitpoldstraße und der Mozartstraße, die in Zusammenhang mit dem Transport des Leichnams stehen könnten, interessant. Hierzu könnte auch ein weißer Kleinwagen verwendet worden sein.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa
