Schockierend! So erfuhr Fabians (†8) Mutter, dass ihr kleiner Sohn verbrannt wurde
Güstrow - Nach dem Mord an Fabian (†8) hüllten sich die Ermittler lange in Schweigen. Im Gespräch mit TAG24 erläutert Staatsanwalt Harald Nowack dieses Vorgehen und nennt unter anderem einen schockierenden Grund.
Vier Tage nach dem Verschwinden des Jungen fand die Ex-Freundin des Vaters die Kinderleiche an einem kleinen Tümpel bei Klein Upahl. Die Ermittler informierten daraufhin die Eltern über den Fund.
"Aber natürlich sagt man nicht am ersten Tag gleich, wie die Umstände sind. Die haben genug damit zu tun, zu erfahren, dass ihr Kind gestorben ist", erklärt der Staatsanwaltschaft.
Dass der Täter oder die Täterin Fabians Leiche auch noch angezündet hat, verschwiegen die Beamten zunächst, um die Eltern zu schützen.
"Wenn sie dann noch aus dem Radio oder irgendwo anders her erfahren, dass ihr Kind angezündet worden ist, ist das nicht der Stil, den wir uns alle wünschen im Umgang miteinander", so Nowack.
In diesem Falle trat es genau so ein. Noch am Tag des Fundes berichtete ein Medium darüber, Fabians Mutter erfuhr es auf diesem Wege. Dieser Vorfall sei einer der Gründe, warum man sich mit Informationen zurückhalten würde.
"Erfolgreiche Ermittlungen führt man nicht, indem man zu viel vorher preisgibt. Insbesondere wenn man Täterwissen preisgibt, was wir noch für Vernehmungen oder Einlassungen und was auch immer brauchen. Um alles überprüfen zu können, was wir da hören", erklärt Nowack.
Harald Nowack über Spekulationen im Netz: "Das liegt außerhalb meiner Macht"
Dass das Schweigen der Ermittler für etliche Spekulationen in den sozialen Medien gesorgt hat, ist dem Staatsanwalt durchaus bewusst, ändern könne er daran nichts.
"Das liegt außerhalb meiner Macht. Und dass sich darin Menschen teilweise wahrscheinlich in irgendeiner Form darstellen möchten und präsentieren möchten, indem sie Spekulationen äußern, das kann ich nicht verhindern und das wird man auch nie wieder verhindern können", sagt Nowack.
Die Informationspolitik werde er deshalb nicht ändern. Er könne lediglich an die Vernunft appellieren.
"Meine Aufgabe ist es, das Informationsinteresse der Öffentlichkeit zu befriedigen und nicht das Sensationsinteresse", erklärt er.
Im Fokus liege schließlich eine erfolgreiche, schnelle Ermittlung.
Titelfoto: Bildmontage: Bernd Wüstneck/dpa (2)

