Mädchen (13) gefesselt und missbraucht? Sadomaso-Fan vor Gericht

Heidelberg - Nach einem Kontakt über eine sadomasochistisch geprägte WhatsApp-Gruppe soll ein 38-Jähriger ein Mädchen sexuell missbraucht haben.

Ein Saal des Heidelberger Landgerichts. (Archiv)
Ein Saal des Heidelberger Landgerichts. (Archiv)

Der Prozess gegen den Mann aus Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) beginnt am Montag (8.30 Uhr) am Landgericht Heidelberg.

Laut Anklage hat er sich 2019 mit einer damals 13-Jährigen über den Messenger-Dienst zu einem Treffen in Leipzig verabredet, obwohl er über ihr Alter informiert war.

Bei dem Treffen soll er das Kind zunächst einvernehmlich gefesselt und dann gegen seinen Willen sexuelle Handlungen an ihm vorgenommen haben.

Kunden zahlten ihm viel Geld, um im Internet bei grausamen Ritualen zuzusehen
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Nachdem das Mädchen Sex abgelehnt habe, soll er es von den Handschellen befreit und nach Hause gehen lassen haben.

Außerdem soll der Angeklagte mehrfach Medien mit kinderpornografischen Inhalten in diese WhatsApp-Gruppe eingestellt haben.

Das Strafmaß für die ihm zur Last gelegten Taten reicht bis zu 15 Jahren Haft. (Az. 3 KLs 330 Js 6321/20 jug.)

Am Montag stehen die Befragung des Angeklagten sowie die Vernehmung der Minderjährigen und/oder eines Ermittlungsbeamten auf dem Programm der Jugendschutzkammer.

Update, 12.04 Uhr: Öffentlichkeit bis zur Urteilsverkündung ausgeschlossen

Kurz nach Beginn der Verhandlung am Montag schloss die Jugendkammer die Öffentlichkeit bis zur Urteilsverkündung aus. Die Richter begründeten dies unter anderem mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte des Opfers.

Die Anklageschrift wurde nicht öffentlich verlesen.

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