Junge Mädchen missbraucht? Schulleiter in Sachsen angeklagt

Görlitz - Glaubt man dem Angeklagten, war er ein vorbildlicher Schulleiter. Doch aus Sicht der Staatsanwaltschaft nutzte Torsten W. (53) seine Stellung als Rektor einer Oberschule im Raum Niesky hemmungslos aus, um sich an kleinen Mädchen zu vergehen. Am gestrigen Montag hatte er sich dafür vor dem Görlitzer Landgericht zu verantworten.

Schulrektor Torsten W. (53) stand am Montag wegen Kindesmissbrauchsvorwürfen vor dem Görlitzer Landgericht.
Schulrektor Torsten W. (53) stand am Montag wegen Kindesmissbrauchsvorwürfen vor dem Görlitzer Landgericht.  © Jens Kaczmarek/Lausitznews

Die Vorwürfe reichen zurück bis ins Jahr 2016: Damals soll der Schulleiter das Handy eines Jugendlichen einkassiert haben. Darauf zu sehen: mehrere pornographische Aufnahmen, die eine damals zwölfjährige Mitschülerin von sich selbst angefertigt hatte.

Diese Videos soll der Torsten W. zu einem Film zusammengefügt und auf einen Stick gespeichert, diesen dann der Schülerin gegeben haben.

Ebenfalls auf dem Stick: ein Text, der weitere solche Videos fordert. Ansonsten würden die alten Videos im Klassenchat, bei Facebook und auf Porno-Portalen landen.

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Die Schülerin wandte sich an ihre Mutter.

Ehemaliger Rektor bestreitet Missbrauch-Vorwürfe vehement

Torsten W. leitete nicht nur die Oberschule, sondern unterrichtete auch.
Torsten W. leitete nicht nur die Oberschule, sondern unterrichtete auch.  © Andre Schulze

Im vergangenen Jahr soll der Schulrektor dann eine damals 13-Jährige in die Bibliothek gesperrt, sie begrapscht, ihr den Penis vors Gesicht gehalten und sie mit seinen Fingern penetriert haben.

300 Euro hat er ihr anschließend angeblich dafür gegeben.

Es folgte eine Hausdurchsuchung. Bei dieser fanden die Ermittler mutmaßliche Kinderpornos auf einem Laptop. Außerdem ein unbemerkt aufgenommenes Video, das den Sohn des Angeklagten 2012 beim Verkehr mit der damals minderjährigen Freundin zeigen soll.

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Torsten W. bestreitet die Vorwürfe vehement und behauptet, die Schülerin, die er angefasst haben soll, sei psychisch labil. An ihr festgestellte DNA-Spuren könnten von einem seiner Coronatests stammen, Bilder in die Bibliothek könne sie auch selbst gemacht haben. Der Rechner mit den Kinderpornos würde von mehreren Personen genutzt werden, obendrein seien da nur Erwachsene zu sehen.

Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Jens Kaczmarek/Lausitznews

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