Baby-Leiche in Tiefkühltruhe: Mutter steht vor Gericht
Von Michael Bauer
Alles in Kürze
- Mutter steht vor Gericht wegen Totschlagsvorwurfs
- Baby-Leiche in Tiefkühltruhe versteckt
- Tat ereignete sich zwischen 2022 und 2024
- Angeklagte äußert sich zunächst nicht zu Vorwürfen
- Ermittlungen gegen Lebensgefährten eingestellt
Fulda - Hat eine Mutter ihren Säugling getötet und die Leiche in einer Tiefkühltruhe versteckt? Der Prozess gegen die 35-Jährige hat am Donnerstag vor dem Landgericht Fulda begonnen, es geht um den Vorwurf des Totschlags.

Die Tat ereignete sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft "zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt zwischen Januar 2022 und April 2024" in der Wohnung der Frau in Bad Hersfeld oder nach deren Umzug in einem Wohnhaus in Heringen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Das neugeborene Mädchen sei "voll ausgereift und lebensfähig" gewesen. Die 35-jährige Angeklagte habe das Baby entweder "mit einem flächigen Gegenstand" gegen den Kopf geschlagen oder dessen Kopf gegen einen "flächigen Gegenstand" geschlagen, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Das Kind habe ein Hirn-Schädel-Trauma erlitten und sei an den Folgen gestorben. Danach habe die Mutter die Leiche in eine Decke gewickelt, in eine Tüte gesteckt und in einer Tiefkühltruhe versteckt.
Die angeklagte äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Ihr Verteidiger kündigte an, seine Mandantin werde sich am nächsten Verhandlungstag äußern. Die Verhandlung wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt.
Ermittlungen gegen Lebensgefährten wurden eingestellt
Das Ermittlungsverfahren gegen den ebenfalls beschuldigten damaligen Lebensgefährten der Angeklagten war wegen mangelnden Tatverdachts eingestellt worden. Laut Staatsanwaltschaft konnte nicht nachgewiesen werden, dass er von der Schwangerschaft gewusst habe oder bei der Geburt anwesend gewesen sei.
Der Mann soll am nächsten Verhandlungstag per Video als Zeuge aussagen, da er sich derzeit nicht in Deutschland aufhält.
Titelfoto: Michael Bauer/dpa