Vier junge Menschen brutal getötet: Polizei veröffentlicht schockierende Aufnahmen
Idaho (USA) - Die Polizei hat erschütternde Aufnahmen zum Vierfachmord im US-Bundesstaat Idaho veröffentlicht.

Nachdem sich der mutmaßliche Täter Bryan Kohberger (30) im Juli 2025 schuldig bekannt hatte, die vier College-Studenten Kaylee Goncalves (†21), Madison Mogen (†21), Xana Kernodle (†20) und Ethan Chapin (†20) in der Nacht zum 13. November 2022 brutal überfallen und ermordet zu haben, veröffentlichte die Staatspolizei von Idaho neue, bislang unbekannte, Details zu den Ermittlungen, die zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden waren.
Die grausamen Morde an den Studierenden der University of Idaho hatten landesweit für Entsetzen gesorgt und führten zu einer intensiven, monatelangen Untersuchung, bis Bryan Kohberger verhaftet und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Trotz des Schuldeingeständnisses bleibt der Fall auch weiterhin Gegenstand intensiver Berichterstattung und Spekulationen.
So wurden Ende August Bodycam-Aufnahmen veröffentlicht, die unter anderem den erschütternden Bericht der überlebenden Mitbewohnerin Dylan Mortensen zeigen. In der Aufnahme ist sie sichtlich aufgelöst, hat eine Decke über ihren Schlafanzug gezogen, während sie unter Tränen der Polizei schildert, was sie in der Tatnacht wahrgenommen hat.
Sie berichtet, dass sie Kaylee im Badezimmer habe weinen hören, kurz darauf laute Schreie durch das Haus hallten und sie schließlich einen schwarz gekleideten, maskierten Mann gesehen habe. Überwältigt von Angst und völlig überfordert von der Situation verbarrikadierte sie sich gemeinsam mit der zweiten überlebenden Mitbewohnerin, Bethany Funke, in ihrem Zimmer.
Die beiden legten sich schließlich ins Bett und schliefen, bis sie am nächsten Morgen ihre Freunde Emily Alandt und Hunter Johnson verständigten und sie baten, vorbeizukommen.

Fotos vom Tatort geben einen detaillierten Einblick in das Geschehen

Hunter gab in seiner Vernehmung an, als Erster das Haus betreten zu haben. Dabei habe er den blutigen Tatort bemerkt und daraufhin Dylan und Bethany aus dem Haus gedrängt sowie aufgefordert, den Notruf zu wählen. Beim Eintreffen der Polizei führte der junge Mann die Beamten schließlich in das Zimmer der getöteten Xana im zweiten Stock.
Währenddessen sicherten weitere Polizisten das Haus mit Absperrband, machten Dutzende Fotos vom Tatort, befragten mehrere Nachbarn - und kümmerten sich um Kaylees Hund Murphy, der sich zur Tatzeit ebenfalls im Haus befand.
Die veröffentlichten Bilder gewähren einen detaillierten Einblick in das inzwischen abgerissene Haus in der King Road 1122. Sie zeigen unter anderem leere Bierdosen, rote Plastikbecher, einen Beer-Pong-Tisch und verstreute Kleidungsstücke.
Doch auch blutverschmierte Holzböden, Betten und Wände sind zu sehen. Sie dokumentieren das grausame Verbrechen, das sich dort vor fast drei Jahren ereignete, als der damalige Kriminologiestudent durch die Küchentür eindrang und die vier Freunde brutal erstach.
Das Motiv für die Tat ist den Ermittlungsbehörden bis heute unklar, da der 30-Jährige schweigt - sehr zum Frust der Angehörigen der getöteten College-Studenten.

Bis heute leiden die Familien der getöteten Studenten

Auch Jahre später stehen die Familien vor der schweren Aufgabe, mit ihrer Trauer zurechtzukommen.
Kaylees Familie hat das Zimmer ihrer getöteten Tochter im Familienhaus seit dem Tod nur zweimal betreten. Die Kisten, die Ermittler vom Tatort verpackt hatten, wurden kaum durchgesehen - der Schmerz über den Verlust war einfach zu groß, teilte ein Angehöriger auf der Familienseite bei Facebook mit.
Denn beim Durchforsten der Boxen fiel ihnen eine Collage in die Hände, auf der Kaylee zusammen mit ihrer Freundin Madison zu sehen ist, sowie ein Schmuckständer. Diese Erinnerungen traf die Familie tief und machte die Trauer erneut spürbar.
Die Eltern der beiden weiteren Opfer, Madison und Ethan, führten während ihrer Trauer einen erbitterten Rechtsstreit mit der Stadt Moscow (Idaho), um die Veröffentlichung der Fotos von Leichen, blutdurchtränkten Laken und Blutspritzern zu verhindern. Am Mittwoch erhielten sie teilweise Recht von einem Richter in Idaho, berichtet ABC News.
Die Stadt darf demnach zwar die Ermittlungsunterlagen offenlegen, muss aber alle Bildbereiche verpixeln, die Verstorbene, ihre Leichen oder unmittelbare Blutspritzer zeigen, um die Privatsphäre der Getöteten zu schützen.
Titelfoto: Bildmontage: IDAHO STATE POLICE, Screenshot/Instagram/kayleegoncalves, Screenshot/Instagram/xanakernodle