Brutalo-Mord an Chefin einer "New Yorker"-Filiale: Minijobber fühlte sich gemobbt
Von Martin Höke
Krefeld - Im Prozess um die Ermordung einer 41-jährigen Filialleiterin einer Modekette in Krefeld hat ein Mitarbeiter die Tat vor Gericht gestanden.
Er habe sich von der Frau gemobbt gefühlt, sagte der 25-Jährige. Am Abend des 7. Mai soll er die Frau in ihrem Büro mit 26 Messerstichen erstochen haben.
Einem Gutachter zufolge ist der Mann psychisch schwer krank und dürfte zur Tatzeit schuldunfähig gewesen sein. Ihm droht daher in dem Sicherungsverfahren die dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie.
Der 25-Jährige sagte, die Frau habe ihn ständig gemobbt und geärgert. "Ich habe an dem Tag die Entscheidung getroffen." Am Mittag des Tattags habe er deshalb ein Messer eingesteckt.
Als seine Chefin versucht habe, aus dem Büro zu flüchten, habe er die Tür zugehalten. Nach der Tat habe er durch einen Hinterausgang das Gebäude verlassen, erzählte er. Kurz darauf nahm die Polizei ihn fest.
Der Mann hatte erst drei Monate vor der Tat in dem Geschäft angefangen zu arbeiten - auf Minijobbasis, 42 Stunden im Monat für 13,50 Euro die Stunde. Der Angeklagte hat die afghanische Staatsbürgerschaft.
Von der Modekette "New Yorker" hieß es nach der Tat, man sei tief erschüttert über das tödliche Gewaltverbrechen in der Krefelder Filiale. Der Prozess soll am kommenden Mittwoch fortgesetzt werden.
Titelfoto: Martin Höke/dpa
