"Die Schlange": Serienmörder Charles Sobhraj soll vorzeitig aus Gefängnis freikommen!

Kathmandu - Der Serienmörder Charles Sobhraj (78) wird mit mehr als 20 Morden in Verbindung gebracht. Jetzt soll der Franzose vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden.

Aufgrund seines Alters und "guter Führung" soll Charles Sobhraj (78) freigelassen werden.
Aufgrund seines Alters und "guter Führung" soll Charles Sobhraj (78) freigelassen werden.  © PRAKASH MATHEMA/AFP

Bis vor Kurzem saß Sobhraj, der auch "Die Schlange" genannt wird, noch in einer Zelle in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Doch schon sehr bald soll er nach fast zwei Jahrzehnten freikommen.

Nepals Oberster Gerichtshof hat die Freilassung des 78-Jährigen nach Informationen der britischen Sun aus gesundheitlichen Gründen veranlasst. Sobhraj habe die für Nepal übliche lebenslängliche Strafe von 20 Jahren zu 75 Prozent abgesessen und zudem "gutes Benehmen" gezeigt.

In dem Urteil heißt es außerdem: "Seine ständige Inhaftierung steht nicht im Einklang mit den Menschenrechten des Gefangenen."

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Die einzige Bedingung für seine Freilassung ist seine unmittelbare Rückkehr in sein Heimatland Frankreich. "Wenn keine anderen Fälle gegen ihn anhängig sind, die eine weitere Inhaftierung rechtfertigen, ordnet das Gericht an, dass er noch heute freigelassen wird und innerhalb von 15 Tagen in sein Heimatland zurückkehrt", so das Urteil weiter.

Schon am heutigen Donnerstag könnte der Serienmörder demnach frei herumlaufen.

Charles Sobhraj' grausame Mordserie

Mehrere Jahrzehnte lang entkam Charles Sobhraj (78) der Justiz. Nachdem er nun 19 Jahre einsaß, soll er nun entlassen und zurück nach Frankreich abgeschoben werden. (Archivbild rechts)
Mehrere Jahrzehnte lang entkam Charles Sobhraj (78) der Justiz. Nachdem er nun 19 Jahre einsaß, soll er nun entlassen und zurück nach Frankreich abgeschoben werden. (Archivbild rechts)  © Bildmontage: PRAKASH MATHEMA/AFP, RAVI RAVEENDRAN/AFP

Der Mann, der auch der "Bikini-Killer" genannt wird, hatte in der Vergangenheit zugegeben, in den Siebziger- und Achtzigerjahren in Asien mehr als 20 Menschen getötet zu haben. Ein Großteil davon seien Rucksacktouristen gewesen.

Seit 2003 saß der 78-Jährige wegen der Ermordung zweier nordamerikanischer Touristen in nepalesischer Haft. 2004 befand ihn ein Richter erstmalig für schuldig.

Sobhrajs grausame Masche beinhaltete, dass sich der Franzose mit den Backpackern erst anfreundete, ihnen Unterkunft und Verpflegung bot und sie anschließend unter Drogen setzte. Danach habe er die Unschuldigen ausgeraubt und getötet. Mit den Pässen seiner männlichen Opfer reiste er im Anschluss fröhlich weiter durch die Welt.

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Diese perfide Angewohnheit und die Tatsache, dass er der Justiz mehrere Jahre lang entwischte, brachte dem 78-Jährigen auch seinen Spitznamen "Die Schlange".

Die britische BBC verwandelte Sobhrajs Geschichte im vergangenen Jahr in eine Thriller-Serie. "Die Schlange" kann beim Streamingdienst Netflix geschaut werden.

Titelfoto: Bildmontage: PRAKASH MATHEMA/AFP, RAVI RAVEENDRAN/AFP

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