Doppelmord durch betrogene Ehefrau? Anruf bei Bestatter löst Alarm aus

Würzburg - Ein angeblicher Gift-Mord an einem untreuen Ehemann und dessen heimlicher Geliebten versetzte am gestrigen Samstagabend die Polizei in Unterfranken in Alarm. Als die Beamten den Sachverhalt aufklärten, staunten sie nicht schlecht.

Trotz unterdrückter Telefonnummer konnte die Polizei sehr rasch ermitteln, wer hinter dem ominösen Anruft steckte - sofort rückte eine Streife aus. (Symbolbild)
Trotz unterdrückter Telefonnummer konnte die Polizei sehr rasch ermitteln, wer hinter dem ominösen Anruft steckte - sofort rückte eine Streife aus. (Symbolbild)  © Montage: /TV7News/dpa, ebastian Gollnow/dpa, Andreas Arnold/dpa

Seinen Anfang nahm der Fall mit einem Telefonanruf bei einem Bestattungsunternehmen im Landkreis Main-Spessart, wie das Polizeipräsidium Unterfranken am heutigen Sonntag mitteilte.

Demnach meldete sich bei dem Bestatter offenbar eine Frau, die mit verstellter Stimme sprach. Die Telefonnummer war unterdrückt.

Die vermeintliche Anruferin erteilte den Auftrag zur "Abholung von zwei verstorbenen Personen" für den heutigen Sonntag, wie ein Sprecher erklärte. Bei den beiden Toten würde es sich um den Ehemann und dessen Geliebte handeln, welche die angebliche Anruferin soeben vergiftet hätte. "Im Anschluss wurde das Telefongespräch beendet", berichtete der Polizeisprecher weiter.

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Selbstverständlich alarmierte das Büro des Bestattungsunternehmens nach diesem unheimlichen Telefonat sofort die Polizei.

Die zuständige Polizeiinspektion Würzburg-Stadt nahm umgehend die Ermittlungen auf - und schon nach kurzer Zeit waren die Beamten erfolgreich.

Wie die Ermittler feststellten, handelte es sich bei der angeblichen Gift-Mörderin um einen 21 Jahre alten Mann, der den ominösen Anruf bei dem Bestattungsunternehmen "für seinen Social-Media-Account gefilmt und auch direkt veröffentlicht hatte".

Polizei warnt eindringlich: Vortäuschen von Straftat hat straf- und zivilrechtliche Konsequenzen

Es versteht sich, dass dieser überaus geschmacklose Scherz nicht ohne Konsequenzen bleibt: Der 21-Jährige müsse nun ein "Strafverfahren wegen des Vortäuschens einer Straftat und der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten" erwarten.

Zudem prüfe die Polizei in Unterfranken noch, ob dem jungen Mann die Kosten für den Einsatz am Samstagabend in Rechnung gestellt werden.

Zum Abschluss bekräftigte der Polizeisprecher noch: "Wer aus Spaß den Notruf wählt oder eine Straftat vortäuscht, muss mit straf- und auch zivilrechtlichen Konsequenzen rechnen."

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