Doppelmord von Bad Nauheim: Ermittler konkretisieren Motiv
Von Christine Schultze
Bad Nauheim - Auch drei Tage nach den tödlichen Schüssen auf zwei Männer in Bad Nauheim dauern die umfangreichen Untersuchungen zu dem Fall an. Die Ermittler gehen aktuell von einem persönlichen Konflikt als Motiv aus.

Die Beschuldigten seien weiterhin in Untersuchungshaft und hätten bei der ermittlungsrichterlichen Anhörung keine Angaben gemacht, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen auf Anfrage. "Wir gehen derzeit von einem Motiv aufgrund eines persönlichen Konflikts zwischen den Beteiligten aus."
Die Spurenlage am Tatort spricht aus Sicht der Ermittler dafür, dass die beiden Opfer vor dem Wohnhaus erschossen wurden.
Dort seien sie vermutlich von dem Täter überrascht worden, erklärte der Sprecher. Weitere Auskünfte könnten derzeit nicht gegeben werden.
Nach der Tat waren zwei Männer mit türkischer Staatsangehörigkeit im Alter von 31 und 36 Jahren am Ostersonntag festgenommen worden, beide sind in Untersuchungshaft.
Ihnen wird nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Anstiftung zum Mord vorgeworfen, auch mehrere Wohnungen der Verdächtigen im Main-Kinzig-Kreis und in Hanau wurden durchsucht. Die beiden Opfer sind ebenfalls Türken. Der gesuchte Schütze sei weiterhin unbekannt.
Beide Männer verstarben unmittelbar am Tatort

Die beiden getöteten Männer im Alter von 28 und 59 Jahren waren am späten Nachmittag des Karsamstags auf dem Rasen vor einem Mehrfamilienhaus gefunden worden.
Sie gehören zu einer Familie. Bei den Opfern handelt es sich um einen Schwiegersohn und einen Schwiegervater, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt hatten.
Zeugen hatten am frühen Samstagabend über den Polizeinotruf mehrere Schussgeräusche gemeldet.
Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen waren die beiden Männer noch am Tatort gestorben - an mehreren Schussverletzungen, wie die Obduktion ergeben hatte.
Nachbarn aus der Siedlung hatten sich nach der Tat, die auch einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst hatte, geschockt und verunsichert gezeigt.
Titelfoto: Thomas Frey/dpa