Lehrer-Ehepaar aus Habgier mit Hammer getötet: 21-jähriger Killer verurteilt

Lüneburg – Weil er Geld stehlen will, tötet Maurice L. (21) zwei Menschen und verletzt eine weitere Frau schwer. Das Landgericht Lüneburg musste in einem Aufsehen erregenden Fall ein Urteil fällen.

Der angeklagte Maurice L. (21) steht neben seinem Verteidiger Daniel Zimmermann im Landgericht.
Der angeklagte Maurice L. (21) steht neben seinem Verteidiger Daniel Zimmermann im Landgericht.  © Philipp Schulze/dpa

Im Prozess nach dem Doppelmord an einem Lehrer-Ehepaar in Neuenkirchen (Nordrhein-Westfalen) hat das Landgericht Lüneburg am Mittwoch eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt.

Die Jugendkammer stellte auch die besondere Schwere der Schuld des heute 21 Jahre alten Angeklagten fest, sagte eine Gerichtssprecherin.

Damit hat er keine Möglichkeit, bereits nach 15 Jahren Haft einen Antrag zu stellen, die Strafe zur Bewährung auszusetzen. Das Gericht verurteilte ihn ebenfalls dazu, einer Nebenklägerin ein Schmerzensgeld in Höhe von 15.000 Euro zu zahlen.

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Der Ex-Soldat hatte nach Überzeugung der Richter im Juli 2020 in Neuenkirchen im Heidekreis ein Ehepaar in deren Haus mit Hammerschlägen umgebracht. Er hatte sich als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgegeben, um in das Haus des Ehepaares zu kommen, weil er dort Geld vermutete.

Als der 70 Jahre alte Hausbesitzer den Schwindel bemerkte, tötete er erst den Mann und dann die Ehefrau. Auch eine Nachbarin wurde von ihm schwer verletzt. Ihr sprach das Gericht das Schmerzensgeld zu.

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Der 21-Jährige muss lebenslang hinter Gitter. Das Gericht stellte zudem eine besondere Schwere der Schuld fest.
Der 21-Jährige muss lebenslang hinter Gitter. Das Gericht stellte zudem eine besondere Schwere der Schuld fest.  © Philipp Schulze/dpa

Der Verurteilte hatte laut Gericht anschließend Brandbeschleuniger im Haus verteilt. Dann hatte er die Opfer in Papier und Kleidung gewickelt, in Brandbeschleuniger getränkt und anschließend in Brand gesetzt.

Hintergrund der Taten sei nach Auffassung der Kammer gewesen, dass der Angeklagte sich eine finanzielle Notlage gebracht hatte, sagte die Gerichtssprecherin. Er habe seine neue Freundin mit Geschenken überhäuft und habe das auch weiter tun wollen. Er wollte Geld stehlen, um sein neues Auto zu finanzieren.

Den neuen Wagen brauchte er nach Überzeugung des Gerichts deswegen, weil er zuvor sein eigenes Auto in Brand gesteckt hatte und auch ein Mehrparteienhaus, in dem er selbst wohnte. Dort befanden sich zum Zeitpunkt des Feuers sechs Personen. Das hatte er getan, um seine Freundin weiter an sich binden zu können und den Verdacht dieser Brandstiftungen auf deren Vater lenken zu können.

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Der Vater und die Mutter seiner Freundin seien mit der Beziehung nicht einverstanden gewesen, hieß es. Aufgrund von Indizien hielt die Kammer den Angeklagten auch für diese Brandstiftungen verantwortlich.

Titelfoto: Philipp Schulze/dpa

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