Mann kann sich beim "Scrabble" nicht konzentrieren und tötet seine Nachbarin

Lyon (Frankreich) - Benjamin C. (41) ärgerte sich über Geräusche aus der Wohnung unter ihm. Denn der Franzose konnte sich deshalb nicht mehr darauf konzentrieren, Wörter beim "Scrabble", das er im Internet spielte, zu bilden. Also beschloss er, das Problem zu lösen ...

In Frankreich unterbrach ein 41-jähriger Mann eine Online-Partie "Scrabble", um seine Nachbarin (†21) umzubringen. In ihrer Wohnung sei es zu laut gewesen.
In Frankreich unterbrach ein 41-jähriger Mann eine Online-Partie "Scrabble", um seine Nachbarin (†21) umzubringen. In ihrer Wohnung sei es zu laut gewesen.  © 123rf.com/neydt

Zwei Monate nach dem ersten Corona-Lockdown in Frankreich wollte Romane den Abend mit ein paar Freunden in ihrer Wohnung in Lyon verbringen. Erst einen Tag zuvor war die 21-Jährige von ihren Eltern dorthin zurückgekehrt.

Weniger als zehn Leute seien sie am 16. Mai 2020 in der kleinen Wohnung der Studentin gewesen. Sie spielten Karten, plauderten und hörten ein bisschen Musik im Hintergrund, berichtet Le Parisien. Doch dann verwandelte sich der Abend in einen Albtraum.

Zeugen und andere Nachbarn sagten später aus, dass der angeblich aus der Wohnung der jungen Frau kommende Lärm "in normalen Grenzen" gewesen sei. Für Benjamin C. wurde er jedoch unerträglich.

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Kurz vor Mitternacht klingelte er an der Wohnungstür von Romane und die Gastgeberin öffnete. Ohne zu zögern, zückte er ein mitgebrachtes Messer. Sie konnte noch "Du bist verrückt" sagen, bevor Benjamin C. sie niederstach.

Romane brach zusammen. Ihre Freunde mussten alles mitansehen. Einer von ihnen griff nach einem Stuhl, um den Täter zu verscheuchen. Andere riefen die Polizei.

Nach der Tat wischte er das Messer ab und spielte die Online-Partie weiter

Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. In dieser Woche hat der Prozess gegen ihn begonnen. (Symbolbild)
Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. In dieser Woche hat der Prozess gegen ihn begonnen. (Symbolbild)  © 123rf.com/antoniodiaz

Der Mitbewohner des Opfers identifizierte den Angreifer als einen der Nachbarn. Gegenüber der Polizei gab Benjamin C. zu, dass er seine Nachbarin erstochen hatte. Er sagte, er habe das getan, weil sie und ihre Freunde zu laut gewesen seien.

Nach der Tat sei er in seine Wohnung zurückgegangen, habe die Mordwaffe abgewischt und weggelegt. Danach setzte er sich wieder vor seinen Computer, um die Partei "Scrabble" zu Ende zu spielen.

Bei den Beamten habe sich der 41-Jährige sogar noch sehr gelassen nach dem Befinden von Romane erkundigt, die mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden war. Dort starb sie zwei Tage später, weil der Attentäter sie an einer Arterie getroffen hatte.

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Knapp drei Jahre nach der Tat muss sich Benjamin C. seit Dienstag wegen Mordes vor einem Gericht in Lyon verantworten.

Titelfoto: 123rf.com/neydt

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