Mutter und kleine Tochter (†10) tot in Kühltruhen gefunden: Brüder unter Mordverdacht

Von Matthias Röder, Albert Otti

Innsbruck (Österreich) - Schrecklicher Fund in Österreich: Ermittler haben die Leichen einer 34-jährigen Frau und ihrer zehn Jahre alten Tochter in Tiefkühltruhen entdeckt. Ein enger Freund der Frau und dessen Bruder stehen unter Verdacht.

Hansjörg Mayr von der Innsbrucker Staatsanwaltschaft gab am Dienstag Auskunft über den Ermittlungsstand.
Hansjörg Mayr von der Innsbrucker Staatsanwaltschaft gab am Dienstag Auskunft über den Ermittlungsstand.  © Expa/Erich Spiess/APA/dpa

Sie sollen die beiden ermordet und die Leichen in einer Wohnung in Innsbruck versteckt haben, wie Staatsanwaltschafts-Sprecher Hansjörg Mayr mitteilte. Die zwei Männer sitzen in Untersuchungshaft.

Die syrische Frau und ihre Tochter hatten in Innsbruck gelebt. Sie waren bereits im Juli 2024 von einem in Düsseldorf lebenden Verwandten als vermisst gemeldet worden, nachdem sie ihn dort besucht hatten und danach der Kontakt abgebrochen war, wie Vertreter der Polizei in einer Pressekonferenz schilderten.

Im Zuge der Ermittlungen fiel der Verdacht auf den 55-jährigen österreichischen Freund und Arbeitskollegen der Frau, sowie auf dessen 53 Jahre alten Bruder.

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Ermittler fanden heraus, dass der ältere der beiden versucht hatte, Möbel der Frau kurz nach Ihrem Verschwinden online zu verkaufen. Außerdem habe er ihren Schmuck verkauft, hieß es.

Kleine Zahlungen mit der Bankomatkarte der Frau deuten aus Sicht der Polizei darauf hin, dass auch falsche Fährten gelegt wurden.

Die kleine Familie hatte in Innsbruck gelebt, bevor sie im Sommer 2024 plötzlich verschwand. (Archivbild)
Die kleine Familie hatte in Innsbruck gelebt, bevor sie im Sommer 2024 plötzlich verschwand. (Archivbild)  © 123rf/waldorf27

Hauptverdächtiger spricht von Unfall

Die Leichen wurden in nicht betriebenen Kühltruhen in der Wohnung eines Verdächtigen gefunden. (Symbolbild)
Die Leichen wurden in nicht betriebenen Kühltruhen in der Wohnung eines Verdächtigen gefunden. (Symbolbild)  © 123RF/olegmalyshev

Nach monatelanger Überwachung der Verdächtigen wurden sie bereits im vergangenen Juni festgenommen. Erst vor wenigen Tagen räumte der 55-jährige Hauptverdächtige einen Unfall und das Verstecken der Toten ein.

Daraufhin wurden die Wohnung seines Bruders in Innsbruck durchsucht und die Leichen gefunden.

Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einem Unfall, sondern von Mord aus. Zum möglichen Motiv machte der Sprecher der Justizbehörde keine Angaben.

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Er teilte nur mit, dass zwischen der Syrerin und dem 55-Jährigen eine Freundschaft bestanden habe, "die als schwierig beschrieben wurde".

Wie die Frau und ihre Tochter getötet wurden, ist nach Angaben der Polizei ebenfalls noch unklar. Da während der Untersuchungshaft die Kühltruhen nicht in Betrieb waren, seien die Leichen stark verwest, hieß es. Die beiden Verdächtigen haben bislang nicht gestanden.

Titelfoto: 123RF/olegmalyshev

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