Nach Dreifach-Mord von Rövershagen: Opfer wurden viel später als angenommen vermisst

Rövershagen - Die Polizei hat erst deutlich später als bisher bekannt vom Verschwinden der drei Menschen erfahren, die vermutlich von ihrem 26-jährigen Angehörigen aus Rövershagen bei Rostock umgebracht wurden.

Ermittler betreten nach dem Fund der Leichen das Wohnhaus der Opfer.
Ermittler betreten nach dem Fund der Leichen das Wohnhaus der Opfer.  © Bernd Wüstneck/dpa

Wie Manuela Merkel als Sprecherin der Staatsanwaltschaft Rostock am Mittwoch sagte, haben Nachforschungen ergeben, dass die Vermisstenmeldung einer Angehörigen erst am 21. März gestellt wurde und nicht - wie bisher angenommen - schon im Februar.

Im Fall des Dreifach-Mordes soll der 26-Jährige seine Eltern und die Schwester getötet und die Leichen auf einem Feld etwa zwölf Kilometer entfernt vergraben haben.

Die Toten waren am 30. März, also vor zwei Wochen, von Ermittlern ausgegraben worden. Die Obduktion ergab, dass der 52-jährige Vater des Tatverdächtigen, die 48-jährige Mutter und die 25 Jahre alte Schwester einer Gewalttat zum Opfer gefallen sind.

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Zu Todesursachen und Motiven könne man mit Rücksicht auf Ermittlungen keine weiteren Details nennen, sagte Merkel.

Die Leichen von zwei Opfern seien zur Bestattung freigegeben worden. Das Verbrechen soll Anfang Februar verübt worden sein.

Tatverdächtiger sagte, seine Eltern und Schwester wären im Urlaub

Auf einem Feld bei Roggentin wurden die drei Leichen gefunden.
Auf einem Feld bei Roggentin wurden die drei Leichen gefunden.  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Als Tatort gilt das Wohnhaus in einer Einfamilienhaus-Siedlung im Süden von Rövershagen, in dem Eltern und Sohn, der deutscher Staatsbürger ist, lebten und wo nach dem Leichenfund Spuren gesichert worden waren.

Die Schwester wohnte woanders, sei aber oft bei den Eltern gewesen, hieß es. Das Haus sei noch beschlagnahmt.

Der Mann hat die Morde nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft bei Vernehmungen eingeräumt. Er sitzt in Untersuchungshaft.

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Bei Fragen von Nachbarn und Angehörigen soll der 26-Jährige immer wieder gesagt haben, dass Eltern und Schwester im Urlaub seien. Eine Schwester des Vaters hatte die Vermisstenanzeige erstattet.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa

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