Nach Festnahme im Fall Fabian (†8): Verdächtige laut Anwalt "erschüttert"

Güstrow - Am Donnerstag vermeldete die Polizei die Festnahme einer Tatverdächtigen im Fall des gewaltsam zu Tode gekommenen Fabian (†8). Jetzt meldet sich der Pflichtverteidiger der Verdächtigen zu Wort.

Am Donnerstag nahmen die Ermittler eine Tatverdächtige im Mordfall fest.
Am Donnerstag nahmen die Ermittler eine Tatverdächtige im Mordfall fest.  © Philip Dulian/dpa

Gina H. (29) war es, die den angebrannten Leichnam des Kindes am 14. Oktober an einem Tümpel bei Klein Upahl fand. Bei der Ex-Freundin des Vaters von Fabian klickten am Donnerstag schließlich die Handschellen, am Freitag kam sie in Untersuchungshaft.

Gegenüber RTL gab der Pflichtverteidiger der Tatverdächtigen an, dass sie zu den aktuellen Vorwürfen geschwiegen habe.

"Sie hat sich ja im Ermittlungsverfahren sehr früh eingelassen, als sie noch als Zeugin befragt wurde, nachdem sie Fabian gefunden hatte. Nach Bekanntwerden der Tatvorwürfe hat sie auf mein Anraten hin zunächst keine Angaben gemacht", so Verteidiger Andreas Ohm (53).

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Der Anwalt berichtete zudem von der Gefühlswelt seiner Mandantin.

"Das ist kein Geheimnis, wenn man festgenommen wird, ist man erschüttert. Natürlich ist die Beschuldigte dabei in Tränen ausgebrochen und war sichtlich erschüttert, hat gezittert", sagte Ohm gegenüber RTL.

Sohn der Tatverdächtigen der Jugendhilfe übergeben

Die Tatverdächtige kam am Freitag in Untersuchungshaft.
Die Tatverdächtige kam am Freitag in Untersuchungshaft.  © Danny Gohlke/dpa

Auch ihr Umfeld sei sehr mitgenommen von den Vorwürfen. "Die Großeltern, mit denen die Beschuldigte zusammengelebt hat in einem Objekt, sind natürlich sehr betroffen von der Festnahme der Beschuldigten", sagte der Anwalt.

Ihr siebenjähriger Sohn sei seines Wissens nach der Familienhilfe und der Jugendhilfe im Landkreis Rostock übergeben worden. Wie es da weitergehe, werde das Familiengericht in Güstrow klären müssen.

Die Entscheidung, den Austausch mit der Presse zu suchen, habe der Verteidiger gemeinsam mit Gina H. ganz bewusst getroffen. Er könne verstehen, dass das mediale Interesse aufgrund des schlimmen Verbrechens groß sei.

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"Ich wollte und möchte das aber auch nutzen, diese Interviews, um eben das Signal zu geben, auch die Beschuldigte und meine Wenigkeit sperren sich nicht, mit der Presse zusammenzuarbeiten und möglicherweise zur Aufklärung dieses Falls beizutragen", erklärte der Anwalt.

Gina H. sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft verwies in einer Stellungnahme auf die Unschuldsvermutung bis zu einer möglichen Verurteilung.

Titelfoto: Philip Dulian/dpa

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