Prozess um Messerattacke in Regionalzug bei Brokstedt wird unterbrochen

Itzehoe - Das Itzehoer Landgericht hat den Mordprozess um die tödliche Messerattacke im Regionalzug in Brokstedt für mehrere Wochen unterbrochen.

Der Angeklagte Ibrahim A. (34) wird in Handschellen in den Gerichtssaal gebracht.
Der Angeklagte Ibrahim A. (34) wird in Handschellen in den Gerichtssaal gebracht.  © Christian Charisius/dpa/Pool/dpa

Das Verfahren soll nach Gerichtsangaben am 25. August unter anderem mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt werden. Auch ein psychiatrisches Gutachten wird gegen Ende des Verfahrens erwartet.

Insgesamt hat die Große Strafkammer 40 Termine festgesetzt und über 120 Zeugen geladen. Ein Urteil könnte demnach frühestens Mitte Dezember fallen.

Verteidiger Björn Seelbach rechnet aber mit einem Verfahren bis ins neue Jahr. Er könne sich "nicht vorstellen, dass wir noch in diesem Jahr fertig werden", sagte er am Donnerstag auf Anfrage. Zur Aufklärung der Tatvorwürfe sei die Anhörung weiterer Zeugen notwendig, so Seelbach.

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Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34 Jahre alten staatenlosen Palästinenser Ibrahim A. vor, am 25. Januar im Regionalzug von Kiel nach Hamburg in der Nähe des Bahnhofs von Brokstedt zwei Menschen getötet und vier schwer verletzt zu haben.

Die Anklage lautet auf zweifachen Mord und vierfachen Mordversuch.

Eine 17-Jährige starb im Zug an 26 Messerstichen. Ihr zwei Jahre älterer Freund wurde mit zwölf Messerstichen getötet.

Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn Anfang Juli überraschend erklärt, er sei unschuldig und habe die Taten nicht begangen.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa/Pool/dpa

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