Schüsse direkt ins Gesicht: Philippinischer Radio-Moderator in Live-Sendung ermordet

Calamba (Philippinen) - Am morgen des 5. Novembers (Ortszeit) wurde der philippinische Radio-Host Juan Jumalon (57) während einer Livesendung, die per Video auch auf Facebook zu sehen war, brutal ermordet. Er ist das 199. Mordopfer im Zusammenhang von Angriffen auf Journalisten.

In einer Livesendung wurde Radio-Host DJ Johnny Walker alias Juan Jumalon (†57) zweimal ins Gesicht geschossen.
In einer Livesendung wurde Radio-Host DJ Johnny Walker alias Juan Jumalon (†57) zweimal ins Gesicht geschossen.  © Bildmontage/Screenshot: Facebook/Juander Radyo Mati 106.1 FM

Der Radiosender "94.7 Gold FM Calamba" trauert um Juan Jumalon, auch bekannt unter seinem Host-Namen DJ Johnny Walker. Er war am besagten Novembermorgen um 5.30 Uhr live auf Sendung, als unbekannte sich Zugang zu seiner Wohnung verschafften, die ihm gleichzeitig auch als Studio gedient hatte.

Bevor er wirklich realisieren konnte, was passierte, wurde ihm zweimal ins Gesicht geschossen. Jumalon war sofort tot. Ein verstörendes Video zeigt den Moment, der nur Sekunden andauerte. Ein Täter riss dem Radiomoderator noch die Kette vom Leib, ehe er flüchtete.

Laut dem Nachrichtenportal Insider ließ Jumalons Frau ihren Ehemann sofort ins Krankenhaus bringen, dort wurde allerdings nur noch sein Tod festgestellt.

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Die philippinische Polizei sucht nun bereits mit einem Fahndungsbild nach einem möglichen Täter.

Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie der Mann im Studio auf Jumalon schoss. Davor hielten sich mehrere Menschen auf. Es ist unklar, ob es sich um Komplizen und/oder Familienmitglieder beziehungsweise weitere Angestellte des Radiosenders handelt.

Der philippinische Präsident verurteilte den Mord an Jumalon aufs Schärfste

Die Philippinen gehören zu den gefährlichsten Ländern für journalistische Tätigkeiten.(Symbolfoto)
Die Philippinen gehören zu den gefährlichsten Ländern für journalistische Tätigkeiten.(Symbolfoto)  © 123RF/dragoscondrea

Laut der nationalen Union der philippinischen Journalisten ist Juan Jumalon das 199. Mordopfer im Zusammenhang von Angriffen auf Journalisten seit 1986 sowie der vierte unter der derzeitigen Regierung.

Der ehemalige Staatschef des Landes Rodrigo Duterte (78) verurteilte die Medien immer wieder und stachelte zu Angriffen und Attentaten auf Journalisten an. Er dankte im Juli 2022 ab.

Die Philippinen sind derzeit das siebt gefährlichste Land für journalistische Berichterstattung. Das geht aus dem Bericht des globalen Straflosigkeitsindex 2022 hervor.

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Der jetzige Präsident Bongbong Marcos (66) kündigte eine ausführliche Untersuchung des Mordes an Jumalon an und schrieb auf X/Twitter: "Ich verurteile den Mord an dem Rundfunksprecher Juan Jumalon auf das Schärfste. Ich habe die PNP [nationale Polizei der Philippinen] angewiesen, eine gründliche Untersuchung durchzuführen, um die Täter schnell vor Gericht zu stellen."

Ferner hieß es in seinem Post: "Angriffe auf Journalisten werden in unserer Demokratie nicht toleriert, und diejenigen, die die Pressefreiheit bedrohen, müssen mit den vollen Konsequenzen ihres Handelns rechnen."

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/dragoscondrea, Screenshot: Facebook/Juander Radyo Mati 106.1 FM

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