Tötungsdelikt ohne Leiche? Polizei steht vor vielen Rätseln und bittet um Hilfe

Trier/Gerolstein - Es geht um einen äußerst rätselhaften Fall. Die Ermittler sprechen von einem Tötungsdelikt, womit entweder Totschlag oder Mord gemeint ist. Das mutmaßliche Opfer ist der 53-jährige Steffen Braun aus Gerolstein in Rheinland-Pfalz, von dem Mann fehlt schon seit längerer Zeit jede Spur. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Trier hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung - eine Belohnung von 5000 Euro wurde ausgesetzt!

Viele Spuren führen in die Wälder rund um Gerolstein in Rheinland-Pfalz - die Polizei ermittelt wegen eines Tötungsdeliktes, auch wenn keine Leiche vorliegt.
Viele Spuren führen in die Wälder rund um Gerolstein in Rheinland-Pfalz - die Polizei ermittelt wegen eines Tötungsdeliktes, auch wenn keine Leiche vorliegt.  © Montage: Polizei Trier

Steffen Braun wurde zuletzt am 30. Dezember 2022 gesehen, seitdem ist er wie vom Erdboden verschwunden. Am 3. Januar dieses Jahres meldete ihn dann das Krankenhaus Maria Hilf im rheinland-pfälzischen Daun als vermisst, da der 53-Jährige nicht zu seiner dortigen Arbeit erschien, wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Trier gemeinsam mitteilten.

Demnach wurde ebenfalls am 3. Januar gegen 6 Uhr der schwarze Ford Fiesta von Braun mit dem Kennzeichen DAU-PS 908 in einem Waldgebiet zwischen den Orten Greimerath und Wittlich, etwa 45 Kilometer entfernt von Gerolstein, aufgefunden - der auf einem Forstweg abgestellte Wagen brannte lichterloh!

Wie es weiter heißt, wurde das Auto vollständig ein Raub der Flammen. "Es wurde mittels Brandbeschleuniger in Brand gesetzt", fügte ein Sprecher hinzu.

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Auch wenn der Leichnam des 53-Jährigen bislang nicht gefunden wurde, gehen Polizei und Staatsanwaltschaft aufgrund der bisherigen Ermittlungen davon aus, "dass Steffen Braun Opfer eines Tötungsdelikts wurde", wie der Sprecher weiter erklärte.

Vermutlich wurde Steffen Braun am 30. oder 31. Dezember 2022 getötet

Der Wagen des 53-Jährigen wurde in Flammen stehend in einem Waldstück entdeckt.
Der Wagen des 53-Jährigen wurde in Flammen stehend in einem Waldstück entdeckt.  © Polizei Trier

Es könne ausgeschlossen werden, dass der Körper des Gerolsteiners in dem Ford verbrannte. Vielmehr gehen die Ermittler davon aus, dass der Leichnam mit dem Auto zu einem bislang unbekannten Ort gebracht wurde.

Wie es weiter heißt, deuten die bisherigen Ermittlungen darauf hin, dass Steffen Braun entweder am 30. Dezember oder am 31. Dezember getötet wurde.

Sogenannte Mantrailer-Hunde hätten seine Spur sowohl in einem Wald bei Gerolstein als auch in den großflächig angelegten Waldgebieten um die circa sechs Kilometer von Gerolstein entfernte Ortschaft Rockeskyll ausfindig gemacht.

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Der 53-Jährige war Brillen- und Hörgeräte-Träger - jedoch wurden sowohl seine Brille als auch sein Hörgerät in seinem Wohnhaus vorgefunden.

Nicht gefunden wurden bislang aber das Mobiltelefon, die Geldbörse, mehrere Kleidungsstücke und ein großer Reisekoffer aus dem Besitz des mutmaßlichen Opfers.

Ein markantes Merkmal von Steffen Braun: Vier auf die Brust tätowierte chinesische Schriftzeichen

Zu Steffen Braun liegt diese Beschreibung vor:

  • circa 1,70 Meter groß
  • etwa 85 Kilogramm schwer
  • von kräftiger Gestalt
  • Halbglatze, wenige graue Haare
  • Brillen- und Hörgeräte-Träger
  • meist Drei-Tage-Bart, manchmal glatt rasiert.

Ein weiteres Merkmal des 53-Jährigen ist eine markante Tätowierung: vier chinesische Schriftzeichen auf der linken Hälfte der Brust.

Die zuständige Kriminalpolizei Trier sucht dringend Zeugen. Auch soll der rätselhafte Fall am kommenden Mittwoch ab 20.15 Uhr in der bekannten ZDF-Reihe "Aktenzeichen XY... Ungelöst" thematisiert werden. Hinweise nehmen die Ermittler unter der Telefonnummer 065197792480 (oder vertraulich unter der Nummer 015228854968) entgegen.

Titelfoto: Montage: Polizei Trier

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