War es ein satanistischer Ritualmord? Lackierer (23) ersticht Bademeister (†30)

Bruneck (Südtirol, Italien) - Für die Ermittler bestehen keine Zweifel: Oskar Kozlowski (23, polnischer Staatsbürger) hat seinen Nachbarn, Maxim Zanella (†30), in dessen Wohnung im Zentrum von Bruneck erstochen. Möglicherweise passierte das Verbrechen nach einem satanistischen Ritual.

Mord in friedlicher Idylle: Das Verbrechen passierte mitten im Zentrum von Bruneck in Südtirol.
Mord in friedlicher Idylle: Das Verbrechen passierte mitten im Zentrum von Bruneck in Südtirol.  © 123rf.com/kloeg008

Der Pole soll bereits seit Jahren in Südtirol leben. Sein Motiv für den Mord an Zanella ist noch völlig unklar. Die Staatsanwaltschaft Bozen prüft derzeit, ob hinter dem am 27. Juli begangenen Verbrechen möglicherweise Satanismus steckt.

Laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera", fanden die Carabinieri im Haus des Toten einen falschen Schädel sowie einige Knochen.

Kozlowski sei zudem in satanistischen Kreisen durchaus bekannt. Auf seinem Facebook-Profil habe er Fotos unter anderem von Luzifer, Pentagrammen und Gesichtern bösartiger Ziegen veröffentlicht. Auf seinem rechten Ellbogen trug er "666" als Tätowierung - die Zahl des Antichristen! Und in seinem Haus seien Bilder satanistischer Sekten gefunden worden.

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Die beiden Männer sollen gelegentlich auch in kriminellen Kreisen verkehrt haben. Die Polizei schließt deshalb nicht aus, dass es sich bei der Tötung um das tragische Ende eines Streits um Geld handeln könnte.

Womöglich infolge von Drogenkonsum oder übermäßigem Alkoholgenuss. Kozlowski wurde bereits mehrfach wegen Drogendelikten angezeigt. Dabei sei er als äußerst aggressiv aufgefallen.

Tat gestanden, Waffe bleibt verschwunden

Seltsam: Kozlowski, der in einer Lackiererei angestellt war, hatte sich in der Mordnacht mit Verletzungen in der Notaufnahme eines Krankenhauses gemeldet. Allerdings verstrickte er sich dort in Widersprüche. Schließlich habe er gestanden, seinen Nachbarn getötet zu haben.

Fest steht bislang, dass es in Zanellas Wohnung zu einer heftigen Schlägerei kam, bei der der 30-Jährige, der im Hallenbad Bruneck als Bademeister arbeitete, übel zugerichtet wurde, bevor Kozlowski ihn erstach: Zanella lag in einer riesigen Blutlache. Das von Kozlowski benutzte Messer ist verschwunden.

Der Tatverdächtige behauptete, er habe die Waffe auf dem Weg in die Klinik samt seinem Handy in einen Bach geworfen, der durch Bruneck fließt. Andere bisher im Wasser gefundene Gegenstände werden nun darauf untersucht, ob sie mit dem Verbrechen in Verbindung stehen.

Oskar Kozlowski befindet sich in der Justizvollzugsanstalt Bozen in Einzelhaft. Carlo Zanella sagte über seinen Sohn Maxim: "Er hat den Schädel zum Spaß gekauft und die Knochen hat er im Wald gefunden."

Titelfoto: 123rf.com/kloeg008

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