Einbruchswelle rollt los: Was die Polizei jetzt rät
Von Volker Danisch
Düsseldorf - In der Weihnachtszeit kommt nicht nur der Nikolaus, der Weihnachtsmann oder das Christkind. Im Dezember sind auch Einbrecher so häufig auf der Suche nach Beute unterwegs wie in keinem anderen Monat, wie aus den Daten des Landeskriminalamtes NRW hervorgeht.
Im Dezember 2024 ereigneten sich im bevölkerungsreichsten Bundesland im Durchschnitt rund 130 Wohnungseinbrüche pro Tag. Das sind mehr als doppelt so viele als etwa im April oder einem der Sommermonate. Ab Oktober steigen die Zahlen stets an.
Die deutlich frühere einbrechende Dunkelheit in den Wintermonaten, die Täter für ihre Beutezüge auszunutzen versuchen, wird dabei vom Landeskriminalamt NRW als ein Faktor gesehen. Aber: "Wohnungseinbrüche finden generell zu jeder Uhrzeit statt", verdeutlicht LKA-Sprecherin Maren Menke.
"Man sollte sich weniger Gedanken machen, wie es draußen aussieht, ob es dämmert oder hell ist, sondern was man nach draußen ausstrahlt, ob es eine belebte Wohnung ist oder ob es so aussieht, dass hier niemand zu Hause ist", fügt sie hinzu. In den Statistiken halten sich die Fälle vor und nach 21 Uhr fast die Waage.
Wonach suchen die Einbrecher in der Regel? Der Wert der Beute ist ein Punkt. Ob die Beute leicht zu Geld gemacht werden kann, ist ein weiterer Punkt. Und dann geht es auch darum, ob die Beute schnell und unauffällig abtransportiert werden kann, wie die Sprecherin Erfahrungen der Kriminalpolizei aufzählt.
Auf der Suche nach Gold
Dabei wird klar: Die Täter bevorzugen als Beute Geld und Goldschmuck, der schnell verkauft werden könne. Das ist kein neues Phänomen. Der Goldpreis steige bereits seit längerem und Gold sei seit jeher ein Beuteziel, heißt es.
Diebesgut wie größere Elektroartikel könnten weniger unauffällig vom Tatort abtransportiert werden, erklärt die LKA-Sprecherin. Bei Individualnummer und Gerätenummer gebe es zudem ein höheres Entdeckungsrisiko für die Täter.
"Die Täter bewegen sich lieber unerkannt in einem dunklen Umfeld", betont die Sprecherin. Aus diesem Grunde sollte nicht nur der Weg zum Grundstück und zur Haustür möglichst hell erleuchtet sein, auch Terrassen oder Gärten sollten mittels Bewegungsmelder und Leuchtmittel in den dunklen Stunden beleuchtet werden.
Die Vortäuschung einer Anwesenheit könne potenzielle Täter davon abhalten, einen Einbruchsversuch zu starten.
"Besser noch als eine einfache Zeitschaltuhr mit fest programmierten Zeiten ist eine smarte Lösung mit zufällig ausgewählten Einschaltzeiten in einem festgelegten Zeitfenster", erklärt sie.
Abstand halten!
Was mache ich, wenn ich einen Einbruch bemerke? "Auch wenn die meisten Täter die direkte Begegnung mit einem Bewohner schon von sich aus vermeiden wollen, sollte keine Konfrontation gesucht werden", macht die LKA-Sprecherin deutlich.
"Am besten auf Abstand gehen, sich in Sicherheit bringen und umgehend über den Notruf 110 die Polizei verständigen", erklärt sie.
Die Täter sind fast immer Männer. Nur rund 17 Prozent der 3200 ermittelten Tatverdächtigen im Jahr 2024 waren Frauen, heißt es in der Kriminalstatistik.
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

