Explosion an Haustür von Grünen-Politikerin: Jetzt ermittelt der Staatsschutz

Dietzenbach - Hat die Tat einen politischen Hintergrund? Ein lauter Knall im südhessischen Dietzenbach hat in der Nacht auf Donnerstag zahlreiche Anwohner aus dem Schlaf gerissen. Kurz darauf rückten Polizei und Einsatzkräfte an - der Vorfall gibt Rätsel auf.

Nach einer lauten Explosion in Dietzenbach (Landkreis Offenbach) ermittelt mittlerweile der Staatsschutz. (Symbolbild)
Nach einer lauten Explosion in Dietzenbach (Landkreis Offenbach) ermittelt mittlerweile der Staatsschutz. (Symbolbild)  © Montage: Bernd Thissen/dpa, Jonas Walzberg/dpa

Wie die Polizei berichtet, meldeten gegen 0.35 Uhr mehrere Zeugen ein explosionsartiges Geräusch sowie das Auslösen einer Alarmanlage im Nelson-Mandela-Weg.

Nun wurde bekannt: Bei dem betroffenen Gebäude handelt es sich um das Wohnhaus einer lokalen Grünen-Politikerin. Dies teilte der Ortsverband Dietzenbach auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Als die ersten Streifen eintrafen, fanden sie eine beschädigte Haustür vor: Das Türblatt sei stark in Mitleidenschaft gezogen worden, an der Oberfläche konnte die Beamten Schmauchspuren feststellen, die auf eine Detonation hindeuten.

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Ob es sich um einen besonders kräftigen Böller oder ein anderes Explosivmittel handelte, ist derzeit unklar. Der entstandene Sachschaden belaufe sich nach ersten Schätzungen auf mehrere Tausend Euro.

Zeugen berichteten, dass unmittelbar nach dem Knall eine Person auf dem Gehweg davonrannte. Außerdem wurde ein Mann mit dunkler Kleidung und neongrünen bzw. -gelben Streifen an Jacke und Hose beobachtet.

Ob es sich um denselben Mann handelt, ist Teil der laufenden Ermittlungen. Ebenfalls auffällig: Ein weißer SUV soll kurz nach dem Vorfall aus dem Wohngebiet gefahren sein - auch hier prüft die Polizei einen möglichen Zusammenhang.

Kripo sucht dringend nach weiteren Zeugen

Die Kriminalpolizei sicherte vor Ort Spuren und leitete eine groß angelegte Fahndung ein, bei der sogar ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam. Noch ist völlig unklar, wer hinter der Tat steckt. Ersten Erkenntnissen zufolge schließen die Ermittler ein politisches Motiv nicht aus. Aus diesem Grund wurde mittlerweile auch der Staatsschutz tätig.

Die Ermittler bitten Zeugen, die in der Nacht verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 069/80981234 zu melden.

Erstmeldung vom 16. Oktober, 9.18 Uhr, zuletzt aktualisiert um 11.02 Uhr.

Titelfoto: Montage: Bernd Thissen/dpa, Jonas Walzberg/dpa

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