Schwarzenberg/Thalheim/Hohenstein-Ernstthal - Große Razzia in Sachsen! Die Polizei durchsuchte am Dienstag zahlreiche Firmen. Der Verdacht: Geldwäsche im großen Stil. Mindestens 3,4 Millionen Euro aus illegalen Geschäften sollen durch zahlreiche Fake-Firmen wieder in den Wirtschaftskreislauf gebracht worden sein.
Schon seit einiger Zeit ermittelt die Kripo zusammen mit der Steuerfahndung Chemnitz gegen einen 54-Jährigen aus dem Erzgebirge sowie zwei seiner Familienmitglieder - eine Frau (27) und einen Mann (79).
Die Deutschen sollen seit 2019 mindestens 3,4 Millionen Euro "gewaschen" haben. Das Geld stammt laut den Ermittlern aus diversen Straftaten wie Steuerhinterziehung und Betrug.
Die Beschuldigten sollen von verschiedenen Tätern hohe Geldbeträge bekommen und diese durch sogenannte Strohfirmen wieder in den Wirtschaftskreislauf eingebracht haben. Heißt: Am Ende wurde das Schwarzgeld so lange durch Scheinrechnungen, Fake-Geschäfte und Briefkastenfirmen geschleust, bis niemand mehr erkennen konnte, woher es ursprünglich kam.
"Letztlich erhielten die Tätergruppen das 'gewaschene' Schwarzgeld zurück und zahlten den Beschuldigten ein gewisses Entgelt für ihre Dienste. Im Verdacht der Mitwirkung stehen aktuell mindestens 16 Strohfirmen und deren Geschäftsführer", teilt die Chemnitzer Polizei mit.
Zahlreiche Durchsuchungen: Mutmaßlicher Haupttäter (54) festgenommen
Am Dienstag dann der Zugriff: Die Beamten durchsuchten insgesamt neun Privat- und Geschäftsadressen der Familie im Erzgebirge und im Landkreis Zwickau - unter anderem in Schwarzenberg, Thalheim und Hohenstein-Ernstthal.
"Im Ergebnis der Durchsuchungsmaßnahmen wurden eine Vielzahl von Dokumenten und Unterlagen, Datenträgern, diverse Kommunikationsmittel und sonstige Beweismittel sichergestellt", so die Polizei. Aktuell werden die Daten ausgewertet.
Der 54-Jährige wurde festgenommen. Er sitzt mittlerweile in U-Haft. Die Beamten ermitteln gegen ihn und seine beiden Familienmitglieder wegen des Verdachts der gewerbs- und bandenmäßigen Geldwäsche.
Insgesamt waren am Dienstag mehr als 50 Beamte der Polizeidirektionen Chemnitz und Zwickau, des Landeskriminalamtes Sachsen und der Steuerfahndung Chemnitz bei den Durchsuchungen im Einsatz.